Projekt in Ilmenau Neue Mieter für altes Porzellanwerk gesucht

Das traditionsreiche Porzellanwerk in Ilmenau hatte nach mehreren Eigentümerwechseln bereits 2002 die Produktion eingestellt. Foto: Michael Reichel

Auf dem Gelände des früheren Porzellanwerks Ilmenau sollen sich künftig innovative Firmen und Start-ups ansiedeln.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Ilmenau - Hierfür werden die sechs Haupt- und mehrere Nebengebäude saniert und entsprechende Logistik- und Gewerbeflächen entwickelt, wie die Projekt 95 Baumanagement GmbH am Donnerstag in Ilmenau zum Start des Vorhabens mitteilte.

Die Entwicklungsgesellschaft hatte das 120.000 Quadratmeter große Grundstück Anfang Februar von der insolventen Graf von Henneberg Porzellan GmbH erworben. «Unsere Vision ist es, die Liegenschaft zu einem innovativen, klimafreundlichen, nachhaltigen und profitablen Vorzeigeobjekt für die gesamte Region zu entwickeln», sagte der Geschäftsführer von Projekt 95, Normen Fabig.

In den 1970er-Jahren galt das Porzellanwerk in Ilmenau als das größte und modernste in Europa. Nach der Wiedervereinigung hatte das traditionsreiche Werk mehrere Eigentümerwechseln und dann bereits 2002 die Produktion eingestellt. Seither wurden die Gebäude teilweise an die Technische Universität Ilmenau sowie als kostengünstige Lager-und Werkstattflächen, Fahrzeugstellplätze und als Proberäume für Musikbands vermietet.

Erste Gespräche für neue Vermietungen liefen bereits, hieß es. Laut dem Geschäftsführer sollen unter anderem Nutzer aus der Labor-, Sensor- und Mikrotechnik erreicht werden. Aber auch Firmen aus dem medizintechnischen Gewerbe sowie der Lager- und Logistikbranche könnten sich an dem Standort niederlassen. Auch eine Anfrage für ein Hotel sei bereits eingegangen, hieß es. Zu den Kosten für die Revitalisierung des Geländes machte Projekt 95 keine Angaben.

Für die Umsetzung der visionären Neuausrichtung plant der Projektentwickler die bestehenden Haupt- sowie mehrere Nebengebäude zu revitalisieren. Dabei sollen die Produktions-, Lager- und Logistikflächen nach dem Bedarf der künftigen Mieter saniert werden und eine entsprechende Aufwertung im Erscheinungsbild erhalten. Die Büro- und Laborflächen sowie die Werkstätten sollen von Grund auf saniert, energetisch auf den neuesten Stand gehoben und mit dem Fokus auf Work-Life-Balance gemeinsam mit den künftigen Nutzern entwickelt werden.

Darüber hinaus setze Projekt 95 auf ein umfassendes Nachhaltigkeitskonzept. So sei zum einem der Erhalt der überwiegenden Bausubstanz vorgesehen, wodurch die vorhandenen Ressourcen genutzt und keine weiteren Flächen versiegelt würden. Zum anderen sei geplant, das Objekt energetisch autark zu entwickeln. Es werde zudem eine Strategie zur innovativen Speicherung von Energie erarbeitet. Derzeit würden außerdem Konzepte für die Modernisierung der Fassaden, die Entsiegelung von Flächen und die Bepflanzung erstellt. 

>>> Die Geschichte des Porzellanwerkes

>>> Neustart für Industrie-Ruine

Autor

Bilder