Erfurt - Vor dem Thüringer NSU-Untersuchungsausschuss ist einmal mehr ein schwerwiegender Vorwurf aufgetaucht, der nicht unmittelbar etwas mit der rechten Terrorzelle "Nationalsozialistischer Untergrund" zu tun hat: Dabei geht es um den Verdacht, der Thüringer Verfassungsschutz könnte in den 1990er Jahren versucht haben, einen V-Mann auf den damaligen SPD-Abgeordneten Heiko Gentzel anzusetzen. Sie halte diesen Vorwurf vor dem Hintergrund der Aussage eines Polizisten vor dem Gremium für plausibel, sagte die Vorsitzende des NSU-Untersuchungsausschusses, Dorothea Marx (SPD), am Donnerstag in Erfurt. Auch der Polizist selbst hatte diesen Verdacht zumindest indirekt geäußert. Eine Sprecherin des Verfassungsschutzes wollte das mit Verweis auf die laufende Arbeit des Ausschusses nicht kommentieren.