Kellerbrand in Aue II Feuerteufel nicht zu stoppen

vat , aktualisiert am 26.01.2022 - 15:32 Uhr

Der Feuerteufel von Suhl gibt keine Ruhe. Am Mittwochvormittag, mitten am helllichten Tag, legte er den nächsten Brand in einem Elfgeschosser in der Aue II. Glücklicherweise wurde das Feuer schnell bemerkt.

 
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Suhl - Die Bewohner des Wohngebietes Aue II sind in heller Aufruhr. In den Plattenbauten zwischen Auenstraße und Würzburger Straße gibt es in diesen Tagen nur noch ein Thema: Der Feuerteufel, der scheinbar ungerührt von den Folgen seiner Taten und der mit Hochdruck ermittelnden Polizei weiter in und an den Wohnblocks zündelt. Verunsicherung und Angst sind riesengroß. „Erwischt es unseren Eingang als nächstes? Wie sollen wir noch ruhig schlafen können“ „Warum kann man dem Treiben nicht Einhalt gebieten?“ – Fragen, die sich die Mieter immer wieder stellen.

Brand im Keller gelegt

Nachdem es vergangene Woche und am Montag dieser Woche viermal in und an der Würzburger Straße 2 brannte, ist am Mittwoch die nächste Wohnscheibe in Richtung Meiningen dran. Gegen 10 Uhr bemerken im Eingang Würzburger Straße 24 Bewohner eine Rauchentwicklung im Hausflur. Sie alarmieren sofort die Feuerwehr, die mit Kräften der Berufsfeuerwehr und der Freiwilligen Feuerwehr Suhl-Zentrum einschließlich anrückt. Ein unter Atemschutz in den Keller vordringender Angriffstrupp findet als Quelle des Rauchs schließlich brennendes Gerümpel in einem Kellerverschlag. Das Feuer kann schnell gelöscht werden, dann bläst die Feuerwehr mit Hochdrucklüftern den Rauch aus Keller und Treppenhaus. Für die Mieter besteht zu keiner Zeit eine Gefahr, da das Feuer rechtzeitig entdeckt wurde und der Raucheintrag entsprechend gering ist. Dennoch wird auch der ASB mit der Sanitäts- und Betreuungskomponente des Katastrophenschutzzuges an den Brandort geholt. „Falls eine Betreuung und Versorgung von Bewohnern oder Einsatzkräften nötig werden sollte“, wie Feuerwehrsprecher Daniel Wiegmann sagt.

Die Polizei kommt wiederum mit einem Großaufgebot vor Ort. Die Ermittler der Sonderkommission, die angesichts der anhaltenden Brandserie eingerichtet wurde, sind nervös und angespannt. Der öffentliche Druck auf sie wird von Tag zu größer, solange sie keinen Tatverdächtigen präsentieren können. Schon bei der ersten Inaugenscheinnahme des Brandherdes ist ihnen klar: Das Feuer wurde wieder gelegt. „Wir ermitteln wegen vorsätzlicher Brandstiftung“ bestätigt eine Polizeisprecherin.

Zu weiteren Details hält sich die Polizei bedeckt. Auch einen Zusammenhang zu den Buttersäure- und Brandanschlägen auf den Döner-Imbiss „Mezepotamya“ am Suhler Marktplatz und zu den vier Bränden in der Würzburger Straße 2, wo ein Sohn des Restaurant-Inhabers mit Familie wohnt, will die Sprecherin nicht kommentieren. Ebenso wenig wie die nach Informationen unserer Zeitung vorliegende Erkenntnis, dass im aktuell betroffenen Eingang Würzburger Straße 24 die Lebensgefährtin des Restaurant-Betreibers mit kurdischen Wurzeln wohnt.

Ermittler unter Druck

Bereits Ende September des vergangenen Jahres hatte es in diesem – und zwei Tag später im Nachbareingang – gebrannt. Auch damals war es Brandstiftung. Der Täter konnte nicht gefasst werden. „Es ist der Gipfel. Keller und Eingangsbereich der 24 hatten wir nach dem ersten Brand in den vergangenen Monaten erst umfassend saniert“, ärgert sich GeWo-Geschäftsführer Thomas Hertha über den neuerlichen Schaden, der sich durch die Schäden an elektrischen Leitungen nach ersten Schätzungen auf rund 10 000 Euro summieren dürfte.

Das Wohnungsunternehmen und speziell die Hausmeister arbeiteten eng mit der Polizei zusammen, um dem Feuerteufel endlich das Handwerk legen zu können. „Da läuft bereits einiges im Hintergrund“, sagt Hertha, der sich dazu freilich nicht dezidierter äußern will. Auch die Mieter der betreffenden Eingängen wurden von der Kripo vernommen. Nach Informationen unserer Zeitung soll es Hinweise darauf geben, dass der Täter selbst in einem der Wohnblocks wohnt.

Die GeWo indes hofft laut Hertha mit den Mietern inständig, dass der Täter schnell gefasst und sein gefährliches Trieben endlich beendet wird.

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