Der Beutemacher schlechthin ist ein alter Bekannter: Der Rotfuchs, der sich in den vergangenen Jahren heimlich gemacht hatte oder tatsächlich auf dem Rückzug war. Jetzt sind Füchse wieder häufiger bei Waldspaziergängen anzutreffen oder es werden ganz einfach wieder mehr geschossen. Die aktuelle Strecke liegt bei 1245 Rotpelzen. Guter Schnitt, wie ein Blick in die Historie zeigt.
Auf hohem Niveau hält sich ein Zuwanderer aus Nordamerika, der als übler Plünderer und Nesträuber gibt. Der Waschbär, nett anzuschauen, aber durchaus eine Gefahr für heimische Tierarten. Die Strecke umfasst 285 Waschbären, vor einem Jahrzehnt lag die Zahl noch im niedrigen zweistelligen Bereich. Ein anderer Zuzügler aus Osteuropa, der Marderhund, hat dagegen in der Region nicht Fuß gefasst oder versteht es bestens, sich vor den Jägern zu verstecken. Nur drei Marderhunde sind erlegt worden.
Dachse, die lange Zeit kaum zu sehen waren, haben ordentlich zugelegt. Das gilt jedenfalls für die Strecke: 174 Tiere.
Das Federwild kommt ziemlich zerzaust daher oder die Jäger haben einfach seltener zur Schrotflinte gegriffen. Die Abschussliste wird vom Entenvolk angeführt. Allerdings waren das fast ausschließlich Stockenten (227) und zwei Krickenten. Bei Spießenten, Tafelenten oder Reiherenten bleiben die Spalten leer. Mit großem Abstand folgen Elstern (89) und Rabenkrähen (69).
Aus der großen Gänsefamilie wurden nur Graugänse (10) gejagt. Aber keine Saatgänse, Nilgänse, Blässgänse oder Ringelgänse. Zur Strecke gehören noch 20 Ringeltauben, 18 Graureiher und völlig überraschend drei Rebhühner. Kormorane sind zwar nicht aufgeführt, hier sind die Zuständigkeiten gewandert. Die Angaben stammen von der unteren Jagdbehörde, die wiederum alles von den Jägern Gemeldete zusammengefasst hat. Die tatsächlich Bilanz dürfte etwas anders ausfallen. Hier und da gab es vielleicht mehr Abschüsse. Und wahrscheinlich haben die Jäger öfters Raubwild laufen lassen: Wenn es einmal geknallt hat, kommt kein Reh mehr vorbei.