Danach hatten 2019 im Schnitt 1 044 700 Menschen einen Arbeitsplatz in Thüringen. Das waren 2700 oder 0,3 Prozent weniger als im Jahr davor.

Die Entwicklung verlief gegen den Bundestrend mit einer um 0,9 Prozent gestiegenen Erwerbstätigenzahl, aber auch gegen den Trend in Ostdeutschland mit plus 0,3 Prozent. Thüringen sei 2019 das einzige Bundesland mit einer negativen Entwicklung bei der Beschäftigtenzahl gewesen. Insgesamt fiel die Zahl der Erwerbstätigen in Thüringen auf das Niveau von 2010, ermittelten die Statistiker.

Arbeitsministerin Heike Werner (SPD) erklärte: «Der deutliche Anstieg der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung bei den ausländischen Mitbürgern konnte den Rückgang bei den einheimischen Beschäftigten nicht mehr kompensieren.»

Untersuchungen des Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) ergaben, dass der Fachkräftebedarf in Thüringen 2019 so hoch war wie noch nie. Die Besetzungsschwierigkeiten bei freien Stellen hätten zugenommen. Noch nie seien so viele Auszubildende nach ihrer Ausbildung übernommen worden wie im vergangenen Jahr. Problematisch bleibe die Bezahlung im Vergleich mit anderen Ländern: Thüringer Arbeitnehmer verdienten laut IAB 2019 im Mittel 83 Prozent des vergleichbaren Durchschnittslohns in Westdeutschland. dpa