Am Ende der Alternativen
Erst sei es auf Druck der CDU um die Videoüberwachung in der Innenstadt gegangen, dann um die Überwachung in den Bussen und jetzt sollen Wertstoffplätze überwacht werden. "Hier sehe ich die Verhältnismäßigkeit nicht gegeben und einen Einschnitt in die freiheitlichen Bürgerrechte."
Dagegen verweist Marcus Kalkhake, Vorsitzender der Fraktion CDU/FDP auf gute Erfahrungen mit der Videoüberwachung in anderen Kommunen und auf die Gesetzeskonformität der geplanten Maßnahme. "Wir sind mit den Alternativen zur Videoüberwachung am Ende. Und wir müssen immer auch sehen, dass die Kosten für das Aufräumen zulasten aller gehen, die in Suhl leben."
Wer die Wertstoffplätze verschmutze, müsse zur Verantwortung gezogen werden, macht Ingrid Ehrhardt für die Fraktion der Freien Wähler klar. Und wenn es sein müsse, auch mit der Videoüberwachung, die von den Freien Wählern in der Innenstadt allerdings nach wie vor abgelehnt werde. Ähnlich und mit Verweis auf die Belastung der Steuerzahler äußert sich au ch Karin Müller namens der SPD-Fraktion. "Wir haben viel versucht, aber es hat nichts geholfen. Deshalb versprechen wir uns von der Videoüberwachung eine ganze Menge, zumal es hier längst nicht nur um Ordnungswidrigkeiten geht, sondern auch um Straftaten. Zum Beispiel, wenn auf diesen Plätzen Stoffe abgelagert werden, die für Mensch und Tier gefährlich sind", sagt Ordnungsdezernent Sylvio Ritter.
Entpixelt bei Vermüllung
Wie er versichert, habe der Datenschutz und die Datensicherheit oberster Priorität. So bekommen die Aufzeichnungen, die maximal 96 Stunden gespeichert werden, eine Verpixelung. Sie werden erst von einer dafür ausgebildeten Fachkraft entpixelt, wenn an einem bestimmten Wertstoffplatz eine Vermüllung festgestellt wird. Dann können sowohl die Menschen als auch die Autokennzeichen erkannt werden. Und das ermögliche weitere Schritte, um den Müllsündern auf die Spur zu kommen und sie zur Rechenschaft ziehen zu können, so Ritter. Wer seine Abfälle ordnungsgemäß entsorge, werde also gar nicht sichtbar. In anderen Orten gäbe es damit schon sehr gute Erfahrungen. Selbstredend würden an den entsprechenden Plätzen dann auch Hinweisschilder angebracht, auf denen die Videoüberwachung mitgeteilt werde.
Der Suhler Stadtrat hat der Videoüberwachung an Wertstoffplätzen zugestimmt. Vier Gegenstimmen gab es aus der Fraktion der Linkspartei. Einstimmig dagegen passierte der Antrag zur Schaffung von drei Personalstellen zur Beräumung wilder Müllkippen den Stadtrat.