Suhl - Dem "Vermächtnis von Rosa und Karl" treu zu bleiben - das bekräftigten am Sonntagvormittag viele Suhler am Denkmal für Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht. Sie waren der Einladung des Stadtverbandes der Linken und des Kreisverbandes der SPD gefolgt, um neben dem Gedenken an die von rechten Bürgerwehren am 15. Januar 1919 ermordeten führenden Persönlichkeiten der deutschen Arbeiterbewegung auch ihre Haltung in der jetzigen Gesellschaft zum Ausdruck zu bringen, die Menschlichkeit und politisches Handeln verlange, wie Linken-Stadtverbandsvorsitzende Ina Leukefeld sagte. Auch deshalb sei es ein gutes Zeichen, mehr Teilnehmer als in den vergangenen Jahren zu sehen. "Nur wer sich nicht bewegt, spürt seine Fesseln nicht", zitiert sie Liebknecht. Wie wichtig es sei, die Erinnerung wachzuhalten, zeige der erstarkende Rechtsextremismus und -populismus in Deutschland und Europa stellte Stephan Nagel, Vorsitzender des SPD-Kreisverbandes, fest. "Die Globalisierung und die Macht des Kapitals lassen immer mehr Menschen ratlos zurück. Das führt zu einem neuen Nationalismus", warnte Linke-Stadtrat Klaus Lamprecht . Es stelle sich die Frage, wie weiter mit der Demokratie, mit anderen Auffassungen, Ideen und Meinungen umzugehen sei. "Dieser Debatte müssen wir uns stellen, das müssen wir aushalten und ausfechten", sagte er. Dies sei gerade in einet Zeit wichtig, da CDU und FDP in Thüringen bei Gesetzesinitiativen die Zustimmung der AfD in Kauf nähmen und damit vor einem Tabubruch stünden. "Auch ein demokratisch gewählter Nazi bleibt ein Nazi", so Lamprecht.