Die Meldung kann online oder über ein App erfolgen. Zudem ist für telefonische Meldungen am 7. und 8. Januar jeweils von 10 bis 18 Uhr die kostenlose Rufnummer 0800-1157-115 geschaltet. Der Einsendeschluss für Meldungen per Post an den Nabu Thüringen, Leutra 15, 07751 Jena ist der 13. Januar 2023. Nähere Infos und Meldungen unter www.NABU-Thueringen.de/wintervoegel
„Schulstunde der Wintervögel“
Die NAJU lädt mit der „Schulstunde der Wintervögel“ vom 9. bis 13. Januar 2023 alle Kinder ein, die heimischen Wintervögel spielerisch kennenzulernen, zu beobachten und eine Stunde lang auf dem Schulhof, im Park oder im Garten zu zählen. Welche Vögel verbringen den Winter in Deutschland und wie können sich schon Kinder für ihren Schutz einsetzen? Das Begleitheft zur Schulstunde liefert zahlreiche Anregungen, ein Poster stellt die häufigsten Wintervogelarten vor und eine kindgerechte Zählkarte erleichtert die Teilnahme an der Vogelzählung.
Vogel des Jahres 2023 ist das Braunkehlchen (Saxicola rubetra) und hat den Wiedehopf abgelöst. Bei der dritten öffentlichen Wahl vom Nabu hatte insgesamt 134 819 Menschen mitgemacht. 58 609 Stimmen entfielen dabei auf das Braunkehlchen, 24 292 auf den Feldsperling, 22 059 auf den Neuntöter, 21 062 auf den Trauerschnäpper und 8797 auf das Teichhuhn.
Vogel des Jahres
„In den achtziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts wurde der Bestand in Thüringen auf 500 bis 1000 Brutpaare geschätzt. Heute liegt er wahrscheinlich unter 500. Der Großteil lebt auf dem Standortübungsplatz Ohrdruf und auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz Kindel. Ansonsten brütet die Art nur noch vereinzelt in allen Landesteilen“, sagt Vogelexperte Klaus Lieder. In Deutschland leben noch 19 500 bis 35 000 Brutpaare, Tendenz stark fallend. Das Braunkehlchen kommt fast überall in Deutschland vor, am häufigsten aber im Osten und Nordosten – es bevorzugt weniger dicht besiedelte Regionen. Laut Roter Liste Thüringens gilt er im Freistaat als vom Aussterben bedroht.
Dem Braunkehlchen wird der Titel Vogel des Jahres in Abwesenheit verliehen – es ist ein Langstreckenzieher und bereits im September nach Süden aufgebrochen. Der kleine Singvogel verbringt den Winter mehr als 5000 Kilometer von Deutschland entfernt südlich der Sahara. Im April kommt es wieder zu uns zurück. Hier angekommen, sucht er blütenreiche, oft feuchte Wiesen und Brachen um seine Bodennester zu bauen. „Die Lebensräume des Braunkehlchens verschwinden allerdings immer mehr. Ehemals nur extensiv genutzte Grünlandbereiche, artenreiche Streuwiesen, sowie Heide- und Moorgebiete wurden in monotone Grassaaten oder Ackerland umgewandelt.