Wintersport Nur mit Ehrenamt geht es nicht

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Damit Wintersportler wie etwa die Skispringerinnen und Skispringer (hier beim Deutschlandpokal in Oberhof) Bestleistungen bringen können, bedarf es hauptamtlicher Trainer. Zwei von ihnen gehen demnächst in den Ruhestand. Foto:  

In einiger Zeit gehen mit Knut Klinzing und Harald Kott zwei erfahrene Wintersporttrainer in den Ruhestand.

 
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Steinbach-Hallenberg - Die Durchsage von Schanzensprecher Siggi Weibrecht über die Erfolge der Spitzenathleten bei der Nordischen Ski-WM in Oberstdorf war kaum im Oberhofer Kanzlersgrund verhallt, da legte Wolfram König den Finger in die Wunde. So schön Medaillengewinne bei Weltmeisterschaften auch sind, die Basis all dessen wackele, beklagt der erste stellvertretende Vorsitzende des SC Steinbach-Hallenberg.

Der Verein, der am Wochenende den Drei-Tage-Skisprung-Marathon mit rund 90 Helfern auf die Beine stellte, muss schon bald einen seiner hauptamtlichen Trainer verabschieden. Knut Klinzing, Landestrainer Skisprung und Nordische Kombination, geht im Mai in den Ruhestand. Ein Nachfolger sei derzeit nicht in Sicht. „Wir suchen dringend nach einer Lösung, damit wir einen neuen hauptamtlichen Trainer finden. Aber es sind keine auf dem Markt. Und auch die finanzielle Seite ist noch zu klären“, sagt Wolfram König. Dazu solle es bald Gespräche mit dem Thüringer Skiverband geben. Für König ist klar: Nur mit Ehrenamt allein gehe es nicht.

Klinzings Aufgabe ist es, die Nachwuchssportler bis zum Übergang ans Sportgymnasium zu begleiten und fit zu machen für den großen Sprung an die Eliteschule des Sports.

Die Lücke, die Klinzing hinterlassen wird, ist nicht die einzige, die in nächster Zeit gefüllt werden muss. Auch Nachwuchstrainer Harald Kott, der Sportlerinnen wie Lara Dellit, Antonia Fräbel und Vanessa Voigt mit geformt hat, wird dem Verein nicht mehr lange zur Verfügung stehen. Der Wernshäuser hört 2022 auf. Kott kümmert sich als Stützpunkt-Coach ebenfalls um den Nachwuchs – nicht nur um den aus Steinbach-Hallenberg, sondern auch aus den umliegenden Ortschaften Rotterode, Asbach und Oberschönau.

Für den SC Steinbach-Hallenberg war das vergangene Wochenende im Kanzlersgrund eine Mammutaufgabe. Zwischen 80 und 90 Helfer packten mit an. Fast 100 Athleten starteten allein beim Fis-Cup, am Freitag beim Deutschlandpokal waren es rund 70. Noch steht ein Deutschlandpokal-Wettbewerb in der laufenden Saison aus. Man sei noch auf der Suche nach einem Ausrichter, erzählt Wettkampfleiter Matthias Menz. Gut möglich, dass Oberhof noch einmal einspringe. Denn: Die Rennsteigschanze im Kanzlersgrund ist momentan die einzige sprungfähige Schanze in ganz Deutschland, auf der solche Wettkämpfe möglich sind, so Menz.

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