Delara Burkhardt, die im zuständigen Parlamentsausschuss als sogenannte Schattenberichterstatterin eine maßgebliche Rolle spielt, betont: „Wir können uns nicht aus der Abfallkrise herausrecyceln“, auch wenn die Industrie das gerne behaupte. Sie fordert, dass „Abfallvermeidung und Wiederverwendung an der Spitze der Verpackungsvorschriften stehen“ müssten. In dieselbe Kerbe schlägt der Grünen-Abgeordnete Michael Bloss: „Wir müssen anfangen, Produkte so zu gestalten, dass sie nicht nur gebraucht, sondern auch wieder gebraucht werden. Produkte müssen reparierbar, austauschbar und recycelbar sein. Nur ein Kreislauf ist nachhaltig.“
Auch die Verbraucher sind gefordert
Die CDU-Abgeordnete Hildegard Bentele sieht auch die Konsumenten in der Pflicht. „Den Verbrauchern muss deutlich gemacht werden, dass der größte Verpackungszuwachs durch Onlinebestellungen entstanden ist“, sagt die Politikerin und erkennt in diesem Bereich bei der Ausarbeitung der neuen EU-Verordnung noch einigen Klärungsbedarf. „Hier betreten wir als Gesetzgeber Neuland und ringen noch um die besten Antworten.“ Sie plädiert vehement dafür, die Recyclingquoten deutlich zu erhöhen.
Auch die EU-Kommission betont, dass die Verbraucher „eine aktive Rolle bei der Abfallreduzierung spielen“. Sie müssten am Ende die wiederbefüllbaren Verpackungen auch tatsächlich benutzen und zudem den Recyclingkreislauf aufrechterhalten. Als kleine Motivationshilfe sieht Brüssel in diesem Fall zum Beispiel vor, in Zukunft ein europaweites, verpflichtendes Pfandsysteme für Kunststoffflaschen und Aluminiumdosen aufzubauen.