THW Suhl im Krisengebiet Ankunft im Chaos nach Nacht in der Boxengasse

Seit Montag sind auch Helfer des Suhler THW-Ortsverbandes zum Katastropheneinsatz im Hochwassergebiet. Im kleinen Ort Kalenborn bei Altenahr in der Eifel sorgen sie unter anderem für Strom.

 
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Suhl/Bad Neuenahr - Bereits seit Freitag scharrten die Helfer des THW-Ortsverbandes Suhl mit den Hufen, um bei der Hochwasserkatastrophe im Westen Deutschlands Hilfe zu leisten. So war alles vorbereitet, als am frühen Sonntagnachmittag im Depot auf dem Suhler Friedberg endlich der Marschbefehl in Richtung Eifel ankam. Kurze Zeit später machte sich die aus zwei Lkw und einem Anhänger zur Stromerzeugung bestehende Fachgruppe Notfallversorgung mit acht Helfern um Zugtruppführer Daniel Weber auf den Weg. Zunächst ging es bis zum Nürburgring. Auf der bekannten Rennstrecke warten unzählige Feuerwehren, Katastrophenschutzeinheiten, Hubschrauber und Bundeswehr-Fahrzeuge im sogenannten Bereitstellungsraum auf ihre Einsätze. „Es ist unglaublich, wie viele Kräfte und Fahrzeuge hier sind; das haben wir so noch nie gesehen“, berichtet Daniel Weber unserer Zeitung. In der Boxengasse, wo bei den Rennen die Autos betankt und gewartet werden, und in Zelten übernachteten die Helfer. Auch für die Verpflegung und Körperpflege wird die vorhandene Infrastruktur des weitläufigen Areals genutzt.

Am frühen Montagabend dann kam für die Suhler Truppe der lang erwartete Einsatzbefehl ins kleine Eifel-Örtchen Kalenborn, wo die Einsatzleitung sitzt. „Bereits auf der Fahrt dorthin kamen wir durch einige Orte, die ziemlich wüst aussahen“, schildert Daniel Weber am Telefon seine Eindrücke. Das allerdings war noch nichts zum tatsächlichen Schadensausmaß im kleinen Dorf Altenahr, das zu Bad Neuenahr-Ahrweiler gehört. Nur ganz wenige Einwohner sind noch vor Ort. Besonders gefragt ist der Stromerzeuger, da das Dorf nach wie vor von der Energieversorgung abgeschnitten ist. Auch die Tauchpumpen kommen immer wieder zum Einsatz. „Viele Häuser sind völlig zerstört; müssen abgerissen werden. So ein Ausmaß der Zerstörung haben wir alle noch nie gesehen. Das ist auch für altgediente Einsatzkräfte keine Routine hier“, sagt Weber. Straßen gibt es nicht mehr, sodass allein schon die Verlegung der Technik zu neuen Einsatzstellen schwierig ist. Voraussichtlich bis Samstag bleiben die Suhler zunächst vor Ort. Bis dahin arbeiten sie im Acht-Stunden-Betrieb weiter.

Unsere Redaktion bleibt mit den Suhler THW-Helfern in Verbindung und berichtet weiter von deren Einsatz in der Eifel. Zudem hat das Hilfswerk unserer Zeitung, „Freies Wort hilft e. V.“ eine Spendenaktion für die Hochwasseropfer initiiert.

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