Drei Tage nach dem schweren Busunfall mit einem toten Kind und Dutzenden Verletzten nahe Erfurt wollen Staatsanwaltschaft und Polizei am Montag über die weiteren Ermittlungen beraten. Ob ein Fahrfehler oder ein technischer Defekt Auslöser für den Unfall war, ist den Angaben nach bisher nicht geklärt.

In der betroffenen Schule in Annaberg-Buchholz wird wegen des Unglücks am Montag der reguläre Unterricht zunächst ausgesetzt. Stattdessen sind Betreuung und Gespräche für alle Klassen vorgesehen. Dafür stehen außer den Lehrern auch Pfarrer, Seelsorger und eine Schulpsychologin bereit, hieß es.

Am Sonntag hatten etwa 1.000 Menschen in Annaberg-Buchholz der Opfer des Busunglücks von Erfurt gedacht. An dem Fürbittegottesdienst in der St. Annenkirche nahmen auch zahlreiche Schüler der evangelischen Schulgemeinschaft Erzgebirge teil. Kinder dieser Schule waren bei dem schweren Unfall zum Teil schwer verletzt worden. Sie waren am Freitag auf der Rückfahrt von einer Sprachreise in Großbritannien auf der Autobahn 4 bei Erfurt mit ihren Reisebus verunglückt.

In seiner Predigt gedachte Schulpfarrer Matthias Brand auch dem bei dem Unfall getöteten vierjährigen Sohn einer Lehrerin. In Erinnerung an das Kind wurde eine Kerze aufgestellt. Pfarrer Brand erinnerte zugleich an die 25 Schwerverletzten, von denen einige die Kliniken schon wieder verlassen konnten. Eines der Unfallopfer habe jedoch am Sonntagmorgen erneut operiert werden müssen.

Viele Menschen harrten auch nach dem Gottesdienst noch in der Kirche aus und suchten das Gespräch mit Seelsorgern.

Unterdessen dauern die Ermittlungen zum genauen Unfallhergang weiter an. Noch ist unklar, warum der Bus mit 59 Schülern, fünf Betreuern, dem Kind einer Lehrerin und dem Busfahrer an Bord umgekippt ist. Ersten Erkenntnissen zufolge war er nach einem Überholmanöver auf der Fahrt in Richtung Dresden rechts von der Fahrbahn abgekommen und eine Böschung hinaufgefahren. fp/cob/dpa



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