Erfurt/Jena - Die Generalstaatsanwaltschaft Jena ermittelt gegen den früheren CDU-Landtagsabgeordneten Christian Gumprecht wegen des Verdachts des Bestechungsversuchs von Mandatsträgern. Nach Informationen der Thüringer Allgemeinen - die auch unserer Zeitung vorliegen - basieren die Ermittlungen auf Vorwürfen gegen Gumprecht, dieser habe dem damaligen SPD-Abgeordneten Hartmut Schubert vor der Wahl Ramelows zum Regierungschef das Amt des Wirtschaftsministers in einer möglichen Regierung unter Führung der CDU angeboten - sollte Schubert Ramelow bei der Ministerpräsidentenwahl seine Stimme verweigern.

Gumprecht, der von 2004 bis September 2014 im Parlament in Erfurt saß, wies die Anschuldigungen im Gespräch mit der Thüringer Allgemeinen zurück.

Bei dem zweiten SPD-Abgeordneten, der ein Bestechungsangebot von einem CDU-Mann erhalten haben soll, handelt es sich nach Informationen der Thüringer Allgemeinen und unserer Zeitung um Ex-Wirtschaftsminister Uwe Höhn. Dieser Bestechungsversuch soll nicht von Gumprecht vorgetragen worden sein.

Die drei Thüringer Koalitionsparteien Linke, SPD und Grüne verfügen zusammen über 46 Sitze im Landtag - genau einer mehr als CDU und AfD gemeinsam aufbringen. Ramelow war am 5. Dezember mit 46 von 91 Stimmen im zweiten Wahlgang zum Regierungschef gewählt worden. In beiden Wahlgängen wurden je eine Enthaltung und eine ungültige Stimme gezählt. cob/sh