„Sportler retten Leben“ Eine Ballnacht und zwei Dutzend potenzielle Lebensretter

Madlen Pfeifer
So einfach geht’s: Ein Wangenabstrich reicht, um sich als Stammzellspender registrieren zu lassen. Foto: Steffen Ittig/Steffen Ittig

In der Lohau-Halle in Sonneberg haben sich an diesem Freitagabend nicht nur Dutzende junge Leute zur 22. Ballnacht der Kreissportjugend einem sportlichen Wettkampf gestellt, sondern etliche auch als potenzielle Lebensretter registrieren lassen.

 
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Die Kreissportjugend Sonneberg hat am Freitag, 29. September, ihre 22. Ballnacht veranstaltet. Der sportliche Dreikampf bestehend aus Volley-, Basket- und Fußball, der um 18.30 Uhr angepfiffen und bis nachts um 2 Uhr ausgefochten wurde, stand, wie vor ein paar Jahren schon einmal, unter dem Motto „Sportler retten Leben“. Ganz einfach, wie Susanne Traut, Sportjugendkoordinatorin des Kreissportbundes, erklärt, weil das Thema immer aktuell sei – zuletzt wegen der kleinen Marla aus Schmiedefeld im Landkreis Saalfeld-Rudolstadt. Deshalb hat man im Rahmen des Sportevents auch diesmal wieder eine Typisierungsaktion organisiert – mit der Deutschen Stammzellspenderdatei,kurz DSD, über die auch die Aktionen für Marla gelaufen sind. Christina Fischer, die für die DSD im Einsatz ist, hat die Dutzenden Veranstaltungen zum Wangenabstrich für Marla begleitet und überbringt folglich im Zuge der Ballnacht die guten Nachrichten zum Gesundheitszustand der Siebenjährigen, bei der im September 2022 eine äußerst seltene Form von Blutkrebs diagnostiziert wurde.

Christina Fischer von der Deutschen Stammzellspenderdatei, DSD. Foto: Steffen Ittig/Steffen Ittig

„Sie ist gesund. Sie hat jetzt wieder ihr ganzes Leben vor sich“, informiert Fischer die gut 90 anwesenden Sportler und macht darauf aufmerksam, dass das der Tatsache zu verdanken sei, dass sich ein geeigneter, registrierter Stammzellspender gefunden hat. Zwar nicht unter den mehr als 5000 Menschen der extra für Marla initiierten Aktionen, aber einer in den USA. Fischer appelliert an die jungen Leute, vor allem an die vielen jungen Herren, die, wie sie aus Erfahrung weiß, meist zögern würden, sich über die DSD im Zentralen Knochenmarkspender-Register Deutschland, wo alle Daten potenzieller Spender zusammenlaufen, registrieren zu lassen. Beim letzten Mal im Rahmen der Ballnacht waren’s knapp über 30 Menschen, die für den Wangenabstrich bereit waren – diesmal nach dreieinhalb Stunden 24. Damit, dass es heuer weniger werden würden, hatte Fischer schon gerechnet. Schließlich, so sagt sie mit Blick auf die vielen Marla-Aktionen, habe man in Sonneberg und rings um erst kürzlich „alles abgegrast“. Und selbst, wenn’s nur einer an jenem Abend gewesen wäre, würde es einen potenziellen Lebensretter mehr auf dieser Welt geben.

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