Rodeln und Biathlon Oberhofer bereit für Olympia und WM

Rasant nähert sich die Rennrodel-WM in Oberhof Anfang 2023. Foto: Gerhard Koenig/Gerhard Koenig

Schlechte Stimmung bei den Wintersportlern? Gibt es im Thüringer Wald nicht. Nach dem Rennrodel-Weltcup in Oberhof schaut nun alles nach Peking – und bereits auf die doppelten Weltmeisterschaften am Rennsteig im nächsten Jahr. Die Rodler glänzen, und die Biathleten stehen etwas besser da als erwartet. Die WM-Organisatoren sind voll von Selbstlob und Optimismus.

 
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Oberhof/Erfurt - Drei erste Plätze für die Männer aus Thüringens Süden, einen zweiten für die Frauen, ein vorzeitiger Gesamt-Weltcupsieg für den Oberhofer Johannes Ludwig und ein sagenhafter fünfzigster Renn-Erfolg für das Duo Eggert/Benecken aus Harz und Thüringer Wald: Der Rennrodel-Weltcup am Wochenende in Oberhof hat der Hoffnung auf olympische Erfolge in Peking und eindrucksvolle Doppel-Weltmeisterschaften nächstes Jahr am Rennsteig neuen Auftrieb gegeben.

„Die deutschen Rennrodlerinnen und Rennrodler melden sich WM-bereit“, jubelte Ministerpräsident Bodo Ramelow nach dem aus Thüringer Sicht fast perfekten Weltcup in Oberhof. „Die Bahn hat bewiesen, sie ist eine der modernsten und besten der Welt“, sagte Ramelow und ergänzte „Das war Weltklasse. Das ist Thüringen.“ Die Erfolge, darunter der zweite Platz und die Weltcup-Führung von Julia Taubitz, die seit Jahren in Oberhof trainiert, gebe Zuversicht für die Olympischen Winterspiele in Peking. „Die Thüringer Daumen sind gedrückt. Nicht zuletzt unser Weltcup hat gezeigt, dass wir liefern“, sagte Ramelow. „Toni und Sascha waren wieder eine Klasse für sich“, befand Bundestrainer Norbert Loch.

Auch der Thüringer Schlitten- und Bobsportverband (TSBV) zog sportlich wie organisatorisch ein positives Weltcupfazit. „Unsere Sportlerinnen und Sportler vom Bundesstützpunkt in Oberhof präsentieren sich in Olympiaform“, sagte Verbandspräsident Andreas Minschke und sprach von „kontinuierlichen Spitzenleistungen“ der Athleten aus dem Thüringer Wald.

Bereits der Biathlon-Weltcup vor einer Woche – wie beim Rennrodeln ebenfalls ohne Zuschauer ausgetragen – hatte aus Sicht der Organisatoren gezeigt, dass die Anlagen am Grenzadler auf dem Weg zur WM-Reife sind. „Auch wenn bis zur Rennrodel-WM in einem Jahr noch viel Arbeit wartet – wir sind für das Großevent gut gerüstet“, erklärte Ramelow. Die vom Freistaat subventionierten Umbauarbeiten an der Bahn – seien „auf der Zielgeraden“. Der Ministerpräsident stellte erneut das Konzept der Nachhaltigkeit heraus, weshalb die Modernisierung seiner Meinung nach die Zukunft des Kufensports in Thüringen und Deutschland sichern.

Auch der TSBV, Ausrichter des Oberhofer Rennrodel-Weltcups, sparte nicht mit Eigenlob. Abseits der sportlichen Leistungen habe man trotz schwerer Rahmenbedingungen und dem pandemiebedingten Fehlen von Zuschauern erneut einen internationalen Wettkampf auf höchstem Niveau durchgeführt – auch dank der Helfer und des Teams des Wintersportzentrums Oberhof, hieß es am Sonntag. Die Rahmenbedingungen seien erstklassig. „In allen wesentlichen Bereichen sind wir bereits jetzt bereit für die WM“, erklärte TSBV-Chef Minschke.

Auch die Thüringer Bobfahrerinnen haben am Wochenende nochmals Selbstbewusstsein getankt. Die Oberhofer Olympiafavoritin Mariama Jamanka holte den Europameisterschaftstitel im Monobob und wurde im Zweier mit knappem Rückstand Vize. Beim Biathlon-Weltcup in Ruhpolding reichte es für Erik Lesser trotz starker Leistung nur für zwei Mal Platz sechs. „Meine Formkurve zeigt nach oben“, sagte der Suhler, der nun vor Olympia im Weltcup aussetzt, um die Gefahr einer Corona-Infektion zu mindern. er Meinung

Ergebnisse und Berichte:Seiten 19 und 23

Der Oberhofer WM-Tüv: Seite 20

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