Rhönblick-Gemeinde stabil Hochburg für Adebar war Stedtlingen

Nachwuchs wird dringend gebraucht auch in der Rhönblick-Gemeinde. Hier schaut der Kindergarten Wohlmuthausen allerdings gerade nach dem vierbeinigen Nachwuchs in einem Jagdhundezwinger im Ortsteil Wohlmuthausen. Foto: Gisela Ruck

Relativ stabil ist die Einwohnerzahl im vergangenen Jahr in der Rhönblick-Gemeinde geblieben. Von der 3000er Marke ist man mit 2660 Bürgern aber ziemlich weit entfernt. Bei Bettenhausen war wohl der Name bei den Geburten ein gutes Omen.

 
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Helmershausen - Heutzutage ist ein Dorf schon froh, wenn es nicht Einwohner verliert – dass welche hinzukommen, gehört schon bald zu den frommen Wünschen. Insofern ist die Rhönblick-Gemeinde mit einem Schrumpfen um nur neun Einwohner im Vergleich vom Jahresletzten 2020 auf den Silvestertag 2021 noch gut bedient. Die aus zehn Ortsteilen bestehende Einheitsgemeinde hatte insgesamt 2669 Einwohner zum 31. Dezember 2020 – auf 2660 ist diese Zahl ein Jahr später gesunken. Auch die Zahl der Geburten und Sterbefälle hält sich im abgelaufenen Jahr nicht die Waage. Es gab 25 neue Erdenbürger in diesem Teil der Rhön, dafür verließen 27 Bürger die Welt – ein allgemeiner Trend, der nicht nur in der Vorderen Rhön für großes Kopfzerbrechen sorgt.

Deutlich ist das Gefälle in der Rhönblickgemeinde bei den Zu- und Wegzügen: Während man sich im vergangenen Jahr über insgesamt 85 Zuzüge freuen konnte, haben auch 92 Bürger der Einheitsgemeinde Ade gesagt und sind woanders hin, außerhalb des Bereichs, gezogen.

Neue dazu, andere weg

Dabei fällt die Bilanz in den einzelnen Ortsteilen recht unterschiedlich aus: In Helmershausen etwa gibt es mit 17 einen Zuzug mehr als Wegzüge (16). Das Dorf konnte seine Einwohnerzahl am Ende dennoch nicht ganz halten.

Auch in Geba gibt es eine positive Bilanz bei den Zuzügen (7) gegenüber den Wegzügen (3), die sich zum Schluss – bei Beachtung der Geburten und Sterbefälle – in der Einwohnerzahl sogar günstig niederschlägt. In Gerthausen gab es mit sechs Zuzügen sogar doppelt so viele Neubürger wie Wegzüge.

Zumindest die Waage halten sich die Zu- und Wegzüge in Hermannsfeld, es gab jeweils neun. Das gilt auch für den Ortsteil Wohlmuthausen – hier zog jeweils eine Person weg, eine neue kam hinzu.

Bei Seeba gibt es eine fast ausgeglichene Bilanz mit fünf Zu- und sechs Wegzügen. Auch für den Ortsteil Stedtlingen brachten die Umzüge keine gravierenden Veränderungen: 16 Bürger sind neu im Dorf, dafür sind 18 im vergangenen Jahr von hier fortgezogen.

In Gleimershausen hat ein Bürger seine Sachen gepackt, hinzugekommen ist keiner. In Haselbach blieb die Einwohnerzahl gänzlich unverändert. Durch Umzüge ziemlich viele Bürger verloren hat Bettenhausen. Hier sind zwar mit 24 Bürgern erstaunlich viele – und die meisten im ganzen Rhönblick-Gebiet – zugezogen, doch zogen auch 35 weg. Mit 17 und 16 Zuzügen erreichen Helmershausen und Stedtlingen diese Größenordnungen nicht, erst recht nicht bei den Wegzügen.

Bettenhausen: Das passt

Die meisten Kinder sind im vergangenen Jahr in der Rhönblickgemeinde im Ortsteil Bettenhausen geboren worden – vier Jungs und drei Mädchen. Da mag der Name des Dorfes wohl mal Omen gewesen sein... Die eigentliche Hochburg für Adebar war jedoch Stedtlingen – von der Einwohnerzahl her deutlich kleiner als Bettenhausen, dafür aber mit sechs neuen Erdenbürgern im vergangenen Jahr gesegnet. Zwei sind Jungs, vier Mädchen. in Hermannsfeld und in Wohlmuthausen kamen jeweils drei Jungs (und kein einziges Mädel) dazu, in Seeba zwei kleine Prinzessinnen und kein Prinz. Helmershausen hatte ein kleines Mädchen zu feiern, Geba einen kleinen Jungen. In Gleimershausen gab es von beiden Geschlechtern jeweils einmal Nachwuchs.

Ganz ohne Nachwuchs ging das Jahr 2021 in Gerthausen und Haselbach zu Ende.

Verabschieden musste man sich 2021 in der Rhönblickgemeinde von 27 Bürgern. Die meisten Sterbefälle gab es in Bettenhausen und Stedtlingen – hier wurden jeweils sechs Erdenbürger beweint. In Bettenhausen waren es fünf Männer und eine Frau, in Stedtlingen sechs Männer. Auch Helmershausen hatte fünf Trauerfälle, davon drei Männer und zwei Frauen. In Geba gab es drei Verstorbene, alles Männer.

Jeweils ein Mann verstorben ist in Gerthausen, Hermannsfeld und Seeba – in letzterem Dorf war es bekanntlich Ortsteilbürgermeister Siegfried Abt, der überraschend starb und dessen Tod große Anteilnahme hervorrief.

Zwei Frauen starben im vergangenen Jahr in Wohlmuthausen, und in Gleimershausen ist jeweils ein Mann und eine Frau verstorben. Von Sterbefällen verschont blieb Haselbach.

Und so bleiben die Ortsteile der Rhönblick-Gemeinde insgesamt von den Einwohnerzahlen so „sortiert“, wie sie es im vorvergangenen Jahr auch waren: Größter Ortsteil ist Bettenhausen mit 708 Einwohnern. Er rutschte jedoch durch den Verlust von zehn Einwohnern nun unter die 700-er Grenze und hat aktuell noch 698 Bürger. In diesem Ortsteil war damit der größte Einwohnerschwund zu verzeichnen.

Die nächstgrößeren Orte in der Rhönblickgemeinde sind Helmershausen (557 Einwohner) und Stedtlingen (457). Helmershausen kann gegenüber dem Vorjahr drei Einwohner weniger zählen, in Stedtlingen sind es zwei weniger.

Es geht auch aufwärts

Der viertgrößte Ortsteil ist Hermannsfeld mit 253 Einwohnern. Und damit gibt es sie also doch, die steigenden Einwohnerzahlen! Hermannsfeld ist mit zuvor 251 und nun zwei Bürgern mehr ein – wenn auch bescheidens – Beispiel dafür. Diese Tendenz gilt im Übrigen auch für Geba, wo es zuvor 55 Einwohner gab und der kleine Ort nun auf 57 angewachsen ist. Auch Wohlmuthausen, zuvor mit der Schnapszahl von 222 Einwohnern, hat seit dem vergangenen Jahr einen mehr. Gerthausen gewann zwei Einwohner dazu und zählt jetzt 187 Bürger.

Nur eine Person weniger wurde es im vergangenen Jahr in Gleimershausen – von 49 sank die Einwohnerzahl auf 48.

Zumindest gleich geblieben ist die Anzahl der Bürger in Seeba und Haselbach – wobei der Ortsteil Haselbach mit 44 Einwohnern freilich der kleinere von beiden ist. In Seeba leben aktuell 136 Bürger. Haselbach ist und bleibt der allerkleinste Ortsteil. Insgesamt drei Orte haben Einwohnerzahlen im zweistelligen Bereich – neben Haselbach zählen Geba und Gleimershausen dazu, sagt die Einwohnerstatistik.

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