Ernährungsexperten aus Deutschland zufolge sollte dieses Ergebnis der Studie genauer untersucht werden: „Da die Anzahl der Kinder mit Untergewicht in der Studie insgesamt sehr niedrig war, ist der scheinbare Unterschied zwischen den zwei Gruppen daher möglicherweise auf einen Zufallseffekt zurückzuführen“, sagt Peter von Philipsborn, Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Public Health und Versorgungsforschung der Ludwig-Maximilians-Universität München. Auch wurde in der Studie eine Methode für die Klassifikation von Kindern als untergewichtig verwendet, die für Kinder europäischer Herkunft entwickelt wurde. Wird diese Methode bei Kindern asiatischer Abstammung angewandt, kann dies zu einer Überschätzung der Häufigkeit von Untergewicht führen.
Können Eltern also guten Gewissens ihre Kinder fleischlos großziehen?
Nach Meinung von Hans Hauner, Direktor des Else-Kröner-Fresenius-Zentrums für Ernährungsmedizin der Technische Universität München, zeigt die Studie, dass eine vegetarische Ernährung von Kindern weitgehend sicher ist. „Allerdings kann auch diese Studie keine letzte Sicherheit liefern, da die Beobachtungsdauer zu kurz war und die Information über die Ernährung der Kinder und ihrer Eltern lückenhaft war.“ Eine vegane Ernährung wiederum sei weiterhin als kritisch zu bewerten, da sie nicht in der Lage sei, den Nährstoffbedarf in der Wachstumsphase in Kindheit und Jugend zu decken.