Das sei eigentlich eine total verrückte Geschichte, erzählt Claudia Krahnert. Längst sind die letzten Besucher weg. Längst senkt sich der Abend über die Bauernhäuser. Und die Stille. Es ist einer ihrer letzten Abende, an dem sie als Museumsdirektorin über das Gelände streift. Auf einer Bank am kleinen Weiher hält sie inne, blickt über das Wasser zum Kloster, mit dem sich ein Traum verbindet. Sie wird ihn nicht leben können, denn ab übermorgen ist weg, ihr Büro leer und das restaurierte Refektorium samt Ausstellung zur Klostergeschichte vielleicht in zehn Jahren einmal Wirklichkeit – wenn überhaupt. Es sei nichts Schlechtes, Träume zu habe, behauptet sie.