München/Jena - In seinem ersten Leben, bis etwa Ende 2000, gehörte Carsten S. zur rechtsextremen Szene in Jena - wie auch die späteren NSU-Terroristen Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt sowie Beate Zschäpe. In seinem zweiten Leben danach arbeitete er als Sozialpädagoge in Düsseldorf und fand Anschluss in der Schwulenszene der Stadt. Dann aber, im November 2011, holte ihn das erste Leben mit einem Schlag ein: Der "Nationalsozialistische Untergrund" flog auf. Carsten S. habe mit einem "Weinzusammenbruch" in seiner Küche gesessen, sagt am Mittwoch sein Verteidiger Jacob Hösl in seinem Plädoyer im NSU-Prozess vor dem Oberlandesgericht München.