Ausgerechnet am Vorabend des 27. Januar ziehen an die 1000 Anhänger von "Sügida" durch die Stadt Suhl. Keiner, der nicht wüsste - oder wissen müsste - , welch Geistes Kind diejenigen sind, von denen die Veranstaltung angemeldet und organisiert worden ist. Es stellt dieser Aufzug, zugegeben, das Bekenntnis zu den Grundrechten der Meinungsfreiheit und des Demonstrationsrechts auf eine harte Probe, wenn am Tag vor dem Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus 350 bekannte und zumeist auch bekennende Neonazis marschieren, ihre Parolen skandieren und so tun, als gehöre ihnen heute der Platz, morgen die Stadt und übermorgen das ganze Land.