Leser-Aktion „Südthüringen kocht“ Ein bisschen Griechenland zu Hause

Jennifer Boost und ihr Freund verreisen gerne. Weil das im Lockdown nicht geht, hat Andy ihr den Urlaub auf den Teller gebracht. Foto: privat

Weder Restaurantbesuche noch Reisen: Jennifer Boost und ihr Freund holten sich im Lockdown ein Gefühl von Urlaub nach Hause. Die Geschichte dazu und ihr Rezept gab’s für „Südthüringen kocht“.

 
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Suhl - Jennifer Boost liebt alles rund ums Kochen und Essen. Diese Leidenschaft teilt die 21-Jährige mit ihrem Partner Andy. „Wir lieben es, uns selbst mit gekochten Gerichten zu verwöhnen oder in die unterschiedlichsten Lokale zu gehen und uns dort verwöhnen zu lassen“, schwärmt die Lesermarkt-Mitarbeiterin unseres Verlags. Denn: „Was gibt es Schöneres, als sich an einen gedeckten Tisch in einem Restaurant seiner Wahl zu setzen, die Atmosphäre zu genießen und sich von einem leckeren Essen verzaubern zu lassen? Nichts.“ Weil den beiden wegen des Lockdowns diese Freude derzeit nicht gegönnt ist, beschlossen sie, sich das Restaurant-Gefühl nach Hause zu holen. „Mein Freund ist ein sehr begabter Hobbykoch und sagte: Sorg’ bitte dafür, dass alles den Eindruck erweckt, wir seien in Griechenland – und ich kümmere mich um das Essen“, erzählt Jennifer Boost.

Nun, zwar fand die 21-Jährige weder weiße noch blaue Servietten in den Schubladen und Schränken. Tischdecken oder Deko waren nur in Rot vorhanden. „Also blieb uns auch da nichts anderes übrig, als die Fantasie spielen zu lassen“, sagt sie. Sie stellte Kerzen auf, schmückte den Tisch, legte Platzdeckchen aus, faltete Servietten und ordnete das Besteck schön an. „Zu guter Letzt suchte ich nach griechischer Musik und spielte Songs ab wie ‚Reyta‘, ‚Sirtaki‘ oder, ganz klassisch, ‚Griechischer Wein‘. Als der Koch das ‚Go‘ aus der Küche gab, setzte ich mich an den Tisch, und er brachte, mit einem Geschirrhandtuch um dem Arm, das Essen.“ Ganz vornehm fragte er Jennifer, was er der Dame für ein Getränk kredenzen dürfe. „Auch das brachte er mir liebevoll an den Tisch serviert.“

Als Andy sich zu seiner Freundin setzte, mit der Musik im Hintergrund und dem Kerzenschein vor ihren Augen, sagte er – „in einem zum Totlachen griechischen Akzent“: „Hellas, Gyros in Metaxa à la Andy“. Jennifer Boost muss noch heute grinsen, als sie weiter erzählt: „Dabei formte er diesen für Köche typischen, wie ich ihn so schön nenne, Fingerspitzenkuss.“

Die beiden lachten sich kaputt und genossen zugleich die wunderschöne, griechische Stimmung. Auch wenn die Deko sie scheinbar nach Italien versetzte – nun: Hauptsache Sonne und Urlaubsgefühl, oder?

Das Schönste war für Jennifer Boost der Moment, in dem sich die zwei mit vollem Bauch auf die Couch fallen ließen und den obersten Hosenknopf lieber öffneten, bevor er noch absprang. Das immerhin wäre im Restaurant nicht möglich gewesen. Und auch nicht, das Rezept des Urlaubs-Essens für „Südthüringen kocht“ einzureichen.

Essen mit Botschaft – Rezepte und Geschichten von Lesern für Leser
Nutzen Sie für Ihr persönliches Kochrezept zum Thema „Essen mit Botschaft“ die Vorlage im Internet: www.insuedthueringen.de/kochen

Haben auch Sie, liebe Leserinnen und Leser, Anekdoten und Geschichten rund ums Essen erlebt? Für die zehnte Ausgabe der Reihe „Südthüringen kocht“ sind Freies Wort, Meininger Tageblatt und Südthüringer Zeitung noch bis 15. Februar auf der Suche nach Ihren Lieblingsrezepten – diesmal zum Thema „Essen mit Botschaft“. Mit welchen Gerichten gewinnen Sie die Herzen Ihrer Mitmenschen? Schreiben Sie uns – gerne mit Ihrer persönlichen Geschichte zum Rezept. Die interessanten Gerichte wählt eine fachkundige Jury aus. Sie werden nachgekocht und erscheinen im Herbst im Jubiläumsheft von „Südthüringen kocht“.

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