3 Rauchschwalbe: etwa eine Stunde vor Sonnenaufgang, April bis Juli. Der Ruf ist ein hohes wid wid und wird als Kontakt- und Lockruf verwendet. Der Gesang ist ein rasch fließendes, melodisches Gezwitscher aus vielen obertonreichen und einigen schnarrenden Elementen.
4 Singdrossel: 55 Minuten vor Sonnenaufgang, Februar bis Juli. Der Erregungsruf ist ein kurzes djück oder djück-djück, das bei starker Erregung in ein heftiges Zetern übergehen kann. Der Gesang besteht aus mehrsilbigen Elementen, die zwei- bis dreimal wiederholt werden ( tülip tülip tülip – tschidi-trü tschidi-trü tschidi-trü – didi didi didi). Zwischen diese Reihen werden auch einzelne, nicht wiederholte Roller oder Triller eingestreut. Bisweilen werden Stimmen anderer Arten in die Strophen eingebaut. Eine Singdrossel singt bisweilen bis zu 50 Minuten lang, meist wird aber ein solcher Dauergesang durch kurze Pausen, beispielsweise beim Ortswechsel, unterbrochen. Der Balzgesang ist leiser und weniger flötend.
5 Rotkehlchen: 50 Minuten vor Sonnenaufgang, Februar bis Juli. Der Gesang des Rotkehlchens ist mit 275 nachgewiesenen Motiven äußerst variabel. Der Balzgesang richtet sich an Weibchen, die möglicherweise am Revier vorüberziehen. Er lässt jedoch abrupt nach, wenn eine Verpaarung zustande kommt. Erfolgt jedoch gleich darauf wieder die Trennung, kann er innerhalb von Stunden in alter Stärke wieder ertönen. Insbesondere wenn das Risiko einer Kopulation durch ein fremdes Männchen am höchsten ist, verstärkt der verpaarte Revierbesitzer den Gesang, um Eindringlingen seine Aggression zu zeigen
6 Kuckuck: 50 Minuten vor Sonnenaufgang, April bis Juni. Das Weibchen lässt bei Erregung zur Brutzeit einen trillerartigen Laut hören, der aus einer hart betonten, schnellen Folge von Tönen besteht. Seltener äußert es ein lautes Kichern, das etwa wie hach hachhach klingt.
7 Amsel: 45 Minuten vor Sonnenaufgang, Februar bis Juli. Die melodiösen Strophen klingen für menschliche Ohren eingängig und gefällig, ganz im Gegensatz zu dem von beiden Geschlechtern bei Erregung zu hörenden Zetern dackderrigigigi duck duck.
8 Goldammer: 45 Minuten vor Sonnenaufgang, Februar bis Juni. Die Rufe klingen tsr, zik oder zrk. Der Gesang dagegen besteht aus einer Serie kurzer Einleitungstöne und einem gedehnten Schlussteil. Anhand der kleinen Pause zwischen dem Ti-ti-ti-ti-ti-ti und dem Tüüüüüh, kann man das ungefähre Alter der Goldammer erkennen. Bei Jungvögeln ist diese Pause kurz.
9 Mönchsgrasmücke: 45 Minuten vor Sonnenaufgang, März bis Juli. Der typische Gesang beginnt mit einer leise schwätzenden Strophe und nimmt dann plötzlich an Lautstärke zu. Diese aus flötenden Tönen bestehenden, kurzen Strophen klingen „überschlagend“. Aufgrund des großen Verbreitungsgebietes der Mönchgrasmücke haben sich etliche Dialekte entwickelt. Neben dem Gesang ist häufig ein schmatzender Erregungslaut zu hören, etwa wie tak oder tek, der an aufeinander schlagende Kieselsteine erinnert und in rascher Folge mehrfach wiederholt wird. In schnellerer Abfolge auch als dededede oder täg täg täg.
10 Zaunkönig: 40 Minuten vor Sonnenaufgang, Februar bis Juli. Der Gesang des Männchens ist schmetternd laut mit Trillern und Rollern und endet abrupt. Er setzt sich aus etwa 130 verschiedenen Lauten zusammen. Von höheren Singwarten vorgetragen, ist er auf eine Distanz von bis zu 500 Metern zu hören. Eine vollständige Strophe ist in der Regel vier bis fünf Sekunden lang. Sie wird in die Bestandteile „Einleitung – Schmettertour – Zwischentöne – Schmettertour – Zwischentöne – Roller“ unterteilt. Weibchen singen weniger laute, einfache Lieder.
11 Zilpzalp: 45 Minuten vor Sonnenaufgang, März bis Juli. Der markante, recht eintönige Gesang, auf den sich der deutsche Name bezieht, klingt wie zilp-zalp-zelp-zilp-zalp, wobei die einzelnen Elemente in der Tonhöhe wechseln. Dazwischen werden oft zwei bis fünf harte, etwa wie trrt klingende Laute eingebaut. Der Lockruf ist ein einfaches, weiches, pfeifendes und am Schluss betontes huid.
12 Blaumeise: 35 Minuten vor Sonnenaufgang, Januar bis Juni. Der typische Reviergesang der Blaumeise beginnt mit zwei bis drei hohen zizi oder zizizi. Diesen folgt ein Triller in etwas tieferer Tonlage, der aus fünf bis 15 kürzeren Elementen besteht.
13 Kohlmeise: 30 Minuten vor Sonnenaufgang, Januar bis Juni. Als Kontaktruf zwischen Partnern kommen auf kurze Distanz ein leises, oft mehrfaches sit oder ein weiches dü zum Einsatz, auf größere Entfernung ein hohes, weich flötendes di düi. Sind Partner weiter voneinander entfernt, wird oft mit einzelnen Gesangsmotiven (etwa idä) gelockt, haben sie den Sichtkontakt verloren, wird bisweilen eine ganze Reihe wie etwa didedidedi vorgebracht. Dem Gruppenzusammenhalt (beispielsweise bei einem Altvogel mit mehreren Jungen im Gefolge) dient ein si – wüwüwü.
14 Fitis: 22 Minuten vor Sonnenaufgang, April bis Juni. Der Gesang des Fitis erinnert an den des Buchfinks, ist aber sehr viel gesäuselter.
15 Stieglitz: 20 Minuten vor Sonnenaufgang, Februar bis Juni. Der Stimmfühlungsruf äußert sich mit aus mehreren Elementen bestehenden Gebilden wie dudidelet oder didudit. Bei Erregung geben Stieglitze ein scharfes zidi von sich. Der Aggressionsruf besteht aus einem harten, schnarrenden tschrr. Flügge Jungvögel betteln mit di-wet-wet di-wet-wet. Der Gesang des Stieglitzes ist eine sehr hastig vorgetragene Strophe, die unter pendelnden Bewegungen vorgetragen wird. Er wird oft mit einer schnellen zwitschernden Folge der Rufe eingeleitet, der mehrere Triller und Schnörkel folgen.
16 Grünfink: 15 Minuten vor Sonnenaufgang, Januar bis Juli. Der Ruf ist ein kurzes, kräftiges jüpp, das meist in schnellen Serien wiederholt wird. Es wird auch zu einem kurzen Trillern gesteigert, das etwa wie djüp-rüp-rüp klingt. Ein unmusikalisches, vibrierendes und krächzend nach dschrüüüüjuh klingender Ton (wie das Geräusch beim Aufziehen einer Armband- oder Taschenuhr – wonach der Vogel auch den Spitznamen Uhrmacher hat), der mit langen Pausen wiederholt wird. Der andere Typ ist angenehmer, langgezogen und ähnelt dem des Kanarienvogels. Er besteht aus Trillern, Pfiffen und schnellem Zwitschern und klingt etwa wie djüpp-djüpp-djüpp djürrrrrrrr tuj-tuj-tuj duÍT tjipp-tjipp-tjipp-tjipp dürdürdürdür djürrrrrrr oder ähnlichem.
17 Star: 15 Minuten vor Sonnenaufgang, Januar bis September. Die Stare geben in komplexer und vielfältiger Weise ihre Laute von sich. Einige Arten nutzen ihre Begabung, um Laute anderer Tiere und Vogelarten zu imitieren. Andere imitieren auch Teile der menschlichen Sprache oder von Alarmanlagen der Autos.
18 Buchfink: 10 Minuten vor Sonnenaufgang, Februar bis Juli. Der Kontakt- und Alarmruf des Buchfinken ist ein lautes pink, pink, sein Flugruf ein gedämpftes jüp, jüp. Laut und durchdringend singt er ab März etwa wie zizizizjazjazoritiu-zip oder zipzipzip. In unterschiedlichen Lebensräumen sind abweichende Rufe, so genannte regionale Dialekte, zu vernehmen – also fränkische Buchfinken. Neben dem namensgebenden Lockruf pink (oder fink) gibt es noch das in manchen Gegenden Deutschlands und Großbritanniens als Regen verkündend angesehene trürr (oder trüb). Dieser „Regenruf“ kann manchmal auch zweisilbig vorgetragen werden.
>>> Zur Vogeluhr des NABU