Kommunalhaushalt Westhausen glänzt mit stabilen Finanzen

Kurt Lautensack
Der Friedhof in Westhausen soll für 80 000 Euro umgestaltet werden. Foto: Kurt Lautensack

Die Gemeinde Westhausen hat sich in den vergangenen Jahren finanziell deutlich erholt. Jetzt können der Friedhof gestaltet und der Gehweg Kronbergstraße saniert werden.

 
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Die Vorstellung des Westhäuser Haushaltsplanes scheint bei den Einwohnern doch auf ein gewisses Interesse zu stoßen, was sicherlich auch Bürgermeister Ulf Neundorf gefreut haben dürfte. Immerhin waren es zehn Besucher vorwiegend jüngeren oder mittleren Alters, die den Weg ins Gemeindeamt fanden. Das ist keinesfalls die Regel bei Gemeinderatssitzungen. Zur Erläuterung des Haushaltsplanes übergab Ulf Neundorf das Wort an den Hauptamtsleiter der Verwaltungsgemeinschaft (VG), Volker König, der diese zusätzliche Aufgabe übernommen hat, da sich die VG-Kämmerin Adina Bärwald im Mutterschaftsurlaub befindet. Die Aufstellung des Haushaltsplanes habe aber die Kämmerin noch vorgenommen, betonte Volker König.

Der Verwaltungshaushalt der Gemeinde Westhausen wurde in den Einnahmen und Ausgaben auf 1 147 600 Euro festgesetzt und der Vermögenshaushalt umfasst 120 500 Euro. Der Höchstbetrag der Kassenkredite zur rechtzeitigen Leistung von Ausgaben entsprechend dem Haushaltsplan wird mit 191 200 Euro angegeben. Dabei hoffe man, auf eine Inanspruchnahme verzichten zu können. Mit einer voraussichtlichen Rücklage am Ende des Jahres 2023 in Höhe von 772 450 Euro habe die Gemeinde ein beruhigendes Polster, das weit über der geforderten Mindestrücklage von knapp 22 000 Euro liege. Damit hat sich die Gemeinde in den zurückliegenden Jahren deutlich erholt, stellte König fest. „Wir haben eine stabile Finanzlage erreicht und dürfen nicht übermütig werden“, stellte der Beigeordnete Burkhard Werner fest. Das sei der Gemeinde durch ein moderates Wirtschaften gelungen, in dem man sorgsam abgewogen habe, was an Vorhaben oder Investitionen machbar ist.

Steuern sind größte Einnahmequelle

Die höchsten Einnahmen im Verwaltungshaushalt ergeben sich durch die Steuern in Höhe von 448 850 Euro, wobei der Anteil der Gemeinde an der Einkommensteuer (ein Indikator für Beschäftigung und Einkommen der Bürger) bei 219 250 Euro liegt und die Gewerbesteuer 135 000 Euro beträgt. Zur Einnahmenseite gehören auch die Schlüsselzuweisung vom Land mit 263 500 Euro und die Zuweisungen und Zuschüsse des Landes zur unterschiedlichen Verwendung und Erstattungen (beispielsweise von Fremdgemeinden für Kinder im Kindergarten) in Höhe von 224 400 Euro. In den Einnahmen aus „Verkauf, Mieten und Pachten“ von 138 700 Euro ist auch der Holzverkauf enthalten. Als Konzessionsabgabe erhält die Gemeinde 11 500 Euro.

Bei den Ausgaben schlagen die Umlagen mit 375 250 Euro zu Buche, wobei die Kreisumlage 299 000 Euro beträgt. Die Zuweisungen und Zuschüsse werden mit 357 700 Euro angegeben, darunter die Finanzzuweisungen für die Kindertagesstätte, Fördermittel und Sonstiges. Im sächlichen Verwaltungs- und Betriebsaufwand von 241 600 Euro sind die Kosten für den Holzeinschlag, für Maschinen und Geräte und Erhaltung von Gebäuden enthalten. In den Personalausgaben in Höhe von 117 000 Euro seien zum Beispiel die Kosten für Bauhofmitarbeiter, für die Freiwillige Feuerwehr sowie sämtliche Aufwandsentschädigungen enthalten, so Volker König. Die Gewerbesteuerumlage beträgt 15 000 Euro und aus dem Verwaltungshaushalt werden dem Vermögenshaushalt 36 950 Euro zugeführt.

Zusammen mit der Entnahme aus der Rücklage von 49 750 Euro, den Veräußerungen von 5000 Euro und den Zuweisungen für Investitionen von 28 800 Euro ergeben sie die Einnahmen des Vermögenshaushalt. Dem stehen Ausgaben in Höhe von 113 000 Euro für Baumaßnahmen gegenüber, während der restliche Betrag für Tilgung, Vermögenserwerb und geringfügige Zuschüsse ausgegeben wird. Die Schwerpunkte bei Investitionen sind die Umgestaltung des Friedhofes, wofür 80 000 Euro eingeplant sind, und der dringend notwendige Gehwegbau in der Kronbergstraße für 25 000 Euro.

Bei der Umgestaltung des Friedhofes, der großräumig angelegt ist, sollen die Wege erneuert werden, die Friedhofsfläche nach unterschiedlichen Gräberarten beziehungsweise Ruheplätzen unterteilt werden. Außerdem soll es eine Ruheinsel zur Erholung für die Friedhofsbesucher geben und eine neue Wasserentnahmestelle.

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