Fotowettbewerb Startschuss für „Blende“ 2022

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Die Nächte werden wieder länger und bei den Zwergen ist auch schon die Straßenbeleuchtung an, meint Tino Weigelt aus Ilmenau im Blende-Wettbewerb 2021. "Beleuchtung" hatte er sein Foto zum Thema "Licht und Schatten" genannt. Quelle: Unbekannt

Zum 48. Mal dürfen in diesem Jahr die Leserinnen und Leser von Zeitungen und Online-Medien für Deutschlands größten Fotowettbewerb ihre  Kameras startklar machen. Unsere Zeitung ist wieder mit dabei und hofft auf zahlreiche spannende Schnappschüsse und kreative Motiv-Ideen.

 
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Wenn wir richtig gerechnet haben, dann heißt es in diesem Jahr für die Leserinnen und Leser unserer Zeitung  zum 31. Mal „Blende auf für die Blende“! Auch  wenn der beliebte Fotowettbewerb in der „alten“ Bundesrepublik bereits 48 Jahre auf den Buckel hat  – seit 1991 bereichern ihn die Schnappschüsse und Motiv-Ideen aus dem Süden Thüringens ungemein: Unsere lang gediente Jury, die ja die erste Auswahl für den bundesweiten Endausscheid aller teilnehmenden Zeitungen treffen muss,  kann sich jedenfalls an kein einziges Jahr erinnern,  indem  Leser von Freies Wort, Südthüringer Zeitung und Meininger Tageblatt mit einigen ihrer Fotos   nicht unter den ersten 100 beim bundesweiten Endausscheid prämierten Einsendungen gelandet wären. Und das will schon etwas heißen – angesichts der Konkurrenz zwischen Bodensee und Rügen.

Zweifellos hat sich die Fotografie in diesen über 30 Jahren  grundlegend gewandelt. Das richtige Motiv zu sehen, die witzige Kompositionsidee zu haben – das ist zwar nach wie vor die Herausforderung für jeden Fotografen. Doch die Technik ist heute fast ausschließlich digital. Und das zeitigt eine andere Qualität von Bildern: Wer mit Film fotografiert(e), muss(te) sich ausschließlich auf seine Erfahrung, sein Können und die Fähigkeiten seiner Kamera verlassen: Blende, Belichtungszeit und Filmempfindlichkeit verlang(t)en handwerkliches Wissen.  Mit wenigen Versuchen  zum Ziel zu kommen – das war und ist gar nicht so einfach. Technisch ausgereifte Digitalkameras nehmen dem Fotografen heute sehr viel Arbeit ab. Und: Wenn es nicht gerade auf den einen Schnappschuss ankommt, sind die Aufnahmen eines Motivs unendlich oft wiederholbar. Solange eben, bis das Ergebnis stimmt.

Die so entstehende Bilderflut (der Handys)  entwerten die Fotografie zur Massenware, zumal solche  Aufnahmen  zumeist dokumentarischen Charakter haben. Umso spannender ist es dagegen, Motive in Szene zu setzen, ein Bild zu komponieren,  den Blick des Betrachter auf Details, Stimmungen, Eindrücke, Zusammenhänge  zu  lenken, die sich mit dem Handy eben nicht so einfach einfangen lassen. Und die auch das menschliche Auge in unserer Umwelt erst einmal sehen können muss. Mit der „Blende“ wollen wir allen fotobegeisterten Leserinnen und Lesern und jenen, die Spaß am Fotografieren haben, die Möglichkeit geben, solche Fotos anderen Menschen zu zeigen. Der Wettbewerb ist daher nicht zuletzt eine Wertschätzung des künstlerischen Wertes der Fotografie. Und er war und ist immer auch eine Entdeckungsreise mit der Kamera   durch unsere Thüringer Heimat.

Beim 48. Wettbewerb stehen in diesem Jahr vier Themen zur Wahl:  „Charakterköpfe“, bei dem es um die Stimmung und den Typ des Menschen vor der Kamera geht. Oder das Thema „Faszination Wald“ bei dem sich alle Fotografiebegeisterten mit dem Wald als vielfältiges Fotomotiv auseinandersetzen sollen. Eine besondere kreative Herausforderung stellt das Thema „Makrofotografie – Die Welt im Kleinen“ dar. Hier sind die Teilnehmer aufgerufen, kleine Dinge ganz groß erscheinen zu lassen oder Details sichtbar zu machen. Und schließlich steht mit „Kreative Spiegelungen“ ein spannendes und beliebtes Gestaltungsmittel im Fokus.

Alle  eingereichten Bilder können zusätzlich an dem „Sonderpreis KI by Excire“ teilnehmen. Dabei werden sie mithilfe von Künstlicher Intelligenz (KI) bewertet. Genutzt wird dafür die  Excire Technologie, eine in Deutschland entwickelte KI-Software für Bilderverwaltung. Sie erkennt nicht nur dominante Farben, sondern zum Beispiel auch, ob ein Foto eine symmetrische Komposition oder Fluchtlinien besitzt. Neben technischen beziehungsweise qualitativen Kriterien kann die Software auch Bilder unter subjektiven und ästhetischen Gesichtspunkten bewerten. Das ist ein Experiment und ersetzt den Blick der Jury natürlich nicht.

Die Teilnahme am Blende-Fotowettbewerb ist nur online und über einen Medienpartner  möglich. Wer mitmacht, hat zwei Gewinnchancen: In der ersten Runde wetteifern die Leser unserer Zeitung untereinander. Dann werden alle Gewinner zur bundesweiten Endausscheidung weitergereicht, wo eine Fachjury die 100 besten Aufnahmen kürt. Alle Teilnehmer haben die Chance auf eines von 100 Preispaketen im Bundesendausscheid sowie  zehn Preispakete im KI-Wettbewerb im Gesamtwert von 50. 000 Euro.

Die Themen des Wettbewerbs 2022

Charakterköpfe

Kaum eine andere Art der Fotografie offenbart so viel wie die Porträtfotografie. Es ist das Lächeln, der Blick oder auch eine Falte, die uns in das Innere eines Menschen blicken lässt und jedes Porträt einzigartig macht. Fernab jeglicher Schönheitsideale und Schönheitserwartungen sollen die Bilder Menschen zeigen, die den Blick auf sich ziehen und den Betrachter fesseln.

Als Fotograf erzählt man mit jedem Menschenporträt eine Geschichte. Die kann während eines Fotoshootings entstehen, sie kann aber auch vorher schon entwickelt werden. Sie kann im Bild selbst als gezeigte Handlung, über Requisiten oder auch einfach über das Gesicht des Motivs erzählt werden. Mit dem richtigen Licht kann man dieses sehr gut in Szene setzen.

Faszination Wald

Sehnsuchtsort, Wandergebiet, Platz zur Erholung – und nicht zuletzt Fotomotiv: Der Wald ist bei fast jedem Wetter einen Besuch wert. Seit Beginn der Pandemie hat der Wald für viele noch an Bedeutung gewonnen, als Rückzugs- und Erholungsort. Aber auch die Folgen von Dürre und Schädlingsbefall prägen den Wald, der für sehr viele Menschen im Süden Thüringens eine ganz besondere Bedeutung besitzt.

Ob eine uralte Eiche bei Sonnenaufgang, ein verwunschener Fichtenwald samt seinen Bewohnern, tobende Kinder im Herbstlaub oder klare Tautropfen im Moos. Der Wald bietet wunderschöne und vor allen Dingen vielfältige Schauplätze. Besondere Lichtsituationen und Wetterphänomene bieten außergewöhnliche Motivmöglichkeiten.

Makrofotografie: Die Welt im Kleinen

Die Makrofotografie macht kleine Dinge groß und Details erkennbar. Einige der beeindruckendsten Beispiele für Makrofotografie sind Nahaufnahmen von scheinbar alltäglichen Gegenständen wie einer Zahnbürste, Lebensmittel oder Naturmotiven wie Eis, Schnee, Federn, Blumen, Insekten oder Haustieren. Das Schöne an der Makrofotografie ist, dass sie das Gewöhnliche in etwas Außergewöhnliches verwandeln kann.

Allerdings stellt die Makrofotografie  besondere Anforderungen sowohl an die Technik als auch an den Fotografen. Für gute Aufnahmen braucht es spezielle Makrolinsen oder Makroobjektive und den perfekten Umgang mit der Tiefenunschärfe – oder der Überlistung selbiger  durch Fokus-Stacking.

Kreative Spiegelungen

Spiegelungen sind ein beliebtes Gestaltungsmittel in der Fotografie. Sie können einem Bild zusätzliche Tiefe verleihen und bergen jede Menge kreatives Potenzial. Mit ihnen lassen sich zum Beispiel Dinge zeigen, die eigentlich außerhalb des Bildausschnittes liegen. Außerdem kann der Fotograf außergewöhnliche Symmetrien erzeugen und so Ordnung ins Bild bringen.

Ob in der Natur oder der Stadt, im Wasser bei Landschafts- und Streetfotografien oder auf der Fensterfront in der Architekturfotografie, selbst bei Porträtfotos sind Spiegelungen zu entdecken. Sie sind damit eines der beliebtesten Motive in den unterschiedlichsten Sujets.

Einsenden - so geht's

Wer bei der „Blende“ mitmachen möchte, muss das Online-Tool  des Wettbewerbs nutzen. Es ist über die Online-Adresse www.blende-fotowettbewerb.de zu erreichen. Entscheidend ist  dabei der Wohnort: Jedem, der sich  in dem Online-Tool anmeldet/registriert, wird  automatisch mindestens ein Medienpartner angeboten, bei dem er seine Fotos einreichen kann. Die Zuweisung erfolgt über ihre Postleitzahl – für alle, die im Süden Thüringens wohnen, sind das die Zeitungen Freies Wort, Südthüringer Zeitung und Meininger Tageblatt. Jeder, der mitmacht, kann bis zu drei Fotos pro Thema einreichen.

Einreichungen sind nur online möglich. Als Service für unsere Leserinnen und Leser, die Fotos noch auf Papier  einreichen möchten, bieten wir folgende Alternative an: Sie senden Ihre Fotos bis zum 30. November an die Redaktion Kultur, Schützenstraße 2, 98527 Suhl. Wir kümmern uns darum, dass diese Fotos digitalisiert und in die Galerie  geladen werden. Die Redaktion hat Zugriff auf die Bilder sowie die Teilnehmerdaten, die sich für ihr Medium angemeldet haben. Wer Fotos einsendet, stimmt auch der redaktionellen Verwendung zu. Näheres dazu findet sich in den Teilnahmebedingungen.

Einsendeschluss ist am 30. November 2022. Danach wählt die Jury unserer Zeitung die besten fünf Fotos für jedes Thema aus, die dann am   Bundesendausscheid teilnehmen. Im März 2023 befindet darüber eine unabhängige Fachjury. Weitere Infos auf der Homepage des Wettbewerbs oder per Mail an kultur@freies-wort.de.

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