Forderungen Enders: Inflationsausgleich für Kliniken

Landrätin Petra Enders. Foto:  

Landrätin Petra Enders fordert eine grundlegende Reformierung der Krankenhausfinanzierung. Als Sofortmaßnahme soll ein Inflationsausgleich Engpässe ausgleichen.

 
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Petra Enders sieht die Krankenhäuser in in Thüringen vor einer Zerreißprobe. „Diese können sie alleine unmöglich stemmen. Ohne einen Inflationsausgleich kommen sie nicht durch den Winter, wenn sie keinen Ausgleich für die steigenden Kosten für Energie, Medikamente oder Lebensmittel bekommen“, sagt sie. Denn anders als Wirtschaftsunternehmen könnten sie die Kosten nicht einfach weitergeben, sondern seien an die staatlich reglementierten Preise für Leistungen in der Gesundheitsversorgung gebunden, die den Zeichen der Zeit schon lange nicht mehr standhalten würden. „Das System ist todsterbenskrank, die Krankenhäuser sind seit Jahren chronisch unterfinanziert. Eine grundlegende Reformierung der Krankenhausfinanzierung ist unumgänglich und dringend erforderlich,“ betonte Landrätin Petra Enders zur Protestkundgebung „Alarmstufe Fort: Krankenhäuser in Gefahr“ am Mittwoch vor dem Thüringer Landtag in Erfurt und verwies auf die Steigerung von 2,3 Prozent für erbrachte Krankenhausleistungen, die für dieses Jahr vorgesehen sind, die tatsächlichen Kosten aber nicht einmal im Ansatz auffangen können.

„Gerade die Pandemie hat uns wie mit einem Brennglas vor Augen geführt, welche Bedeutung eine wohnortnahe medizinische Versorgung und die intensivmedizinische Behandlung bedeutet. Krankenhäuser sind wichtige Säulen der öffentlichen Daseinsfürsorge und brauchen eine auskömmliche Finanzierung“, so Landrätin Petra Enders und kritisiert: „Umso unverständlicher ist es mir, dass die Bundespolitik gerade jetzt die Krankenhäuser, die wichtige Eckpfeiler in der Gesundheitsversorgung sind, einfach im Regen stehen lässt!“

Die Sparappelle der Bundesregierung, die an sich schon grenzwertig und ein Zeichen für das Versagen der Bundespolitik seien, lassen sich nach Sicht der Landrätin in Kliniken nicht einfach so umsetzen. „Kliniken benötigen nun mal Wärme, Beleuchtung, Raumtechnik und Klimatisierung! Und zwar jeden Tag in ausreichendem Maße. Denn hier geht es nicht nur um die Menschen, die dort arbeiten, sondern vor allem um erkrankte Menschen, die auf die medizinische und pflegerische Versorgung angewiesen sind!“

„Lage ist bitterernst“

Sie ergänzt: „Krankenhäuser brauchen Stabilität und Planungssicherheit, um sich auf ihre Kernaufgaben konzentrieren zu können. Die Lage der Kliniken ist bitterernst. Gerade die letzten Jahre haben uns gezeigt, dass das gegenwärtig bestehende System Krankenhäuser in eine permanente Unterfinanzierung bringt. Eine Reform der Krankenhausfinanzierung ist dringend erforderlich, jetzt!“, fordert Enders.

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