Klinikum Schmalkalden 50 Mitarbeiter lassen sich am Freitag impfen

Das Impfteam um den stellvertretenden ärztlichen Leiter, Dr. Ronni Veitt, hat am Freitag damit begonnen, die Impfung zu verabreichen. Foto: FW/Elisabeth Klinikum

Der Startschuss für die Impfungen des Personals des Elisabeth Klinikums Schmalkalden ist gefallen. Am heutigen Freitag sind 50 der insgesamt rund 400 Mitarbeiter gegen Covid-19 geimpft worden.

 
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Schmalkalden - 50 Mitarbeiter des Elisabeth Klinikums Schmalkalden haben am heutigen Freitag die Impfung gegen das Covid-19-Virus erhalten. „Das ist ein enorm wichtiger Schritt für den Schutz des medizinischen und nicht-medizinischen Personals. Die Ärzte, Pfleger und Reinigungskräfte, die in engem Kontakt mit Covid-19-Patienten sind, begeben sich tagtäglich in Lebensgefahr. Die Impfung gibt ihnen keine absolute, aber eine große Sicherheit“, sagt der stellvertretende ärztliche Leiter des Elisabeth Klinikums, Dr. Ronni Veitt.

Der Chefarzt der Klinik für Innere Medizin I hat den Impfstoff am Donnerstag gemeinsam mit Verwaltungsleiter André Raffel in Erfurt abgeholt und nach Schmalkalden transportiert. Dr. Veitt, sein leitender Oberarzt Dr. Michael Reichardt sowie drei Schwestern bilden das Impfteam des Elisabeth Klinikums, welches das Personal aufklärt und die Impfungen verabreicht. Für den Impfstart plant das Team einen langen Tag, da die zugeteilte Menge zügig verimpft werden soll.

Welche Mitarbeiter die Impfung erhalten, ist streng geregelt und auf die gesetzlichen Vorgaben der Impfverordnung abgestimmt. Gestartet wurde mit denjenigen, die auf der Isolierstation arbeiten und dem höchsten Risiko ausgesetzt sind, sich mit dem Coronavirus anzustecken. „Titel oder Funktion spielen dabei keine Rolle. Eine Reinigungskraft, die auf der Covid-19-Station arbeitet, erhält die Impfung zum Beispiel schneller als ein Arzt, der abseits dieser Station wirkt. Die Reihenfolge wurde objektiv geprüft und schließt Bevor- oder Benachteiligung aus“, sagt Geschäftsführer Dr. Christian Weberus.

Aktuell sei ein Drittel der Mitarbeiter bereit, sich die neu entwickelte Impfung geben zu lassen. „Das entspricht dem Trend im medizinischen Bereich in der Bundesrepublik“, sagt Dr. Ronni Veitt. Um als gutes Beispiel voranzugehen, hat auch er sich heute impfen lassen. „Es gibt keinen Grund, vor der Impfung Angst zu haben“, betont der Experte für Gastroenterologie, internistische Onkologie, Pneumologie und Beatmungsmedizin, der auch Covid-19-Patienten versorgt.

Die nächsten 50 Impfdosen erhält das kommunale Krankenhaus in rund drei Wochen, wenn die zweite Impfung der heute geimpften Mitarbeiter ansteht. „Und wir sind schon in Gesprächen, um weitere Mitarbeiter impfen zu können“, erklärt Dr. Ronni Veitt. Für die Impfungen der Patienten oder auch der Bevölkerung in und um Schmalkalden ist das Elisabeth Klinikum Schmalkalden nicht ver-antwortlich. Dafür baut die Kassenärztliche Vereinigung Thüringen Impfzentren auf und ist mit mobilen Impfteams unterwegs.

Aktuell werden über 17 Covid-19-Patienten im Elisabeth Klinikum behandelt, davon müssen drei Patienten intensivmedizinisch versorgt werden. Obwohl elektive Behandlungen eingeschränkt sind und dadurch weniger Patienten stationär aufgenommen werden, ist die Arbeitsbelastung für das Personal deutlich gestiegen. „Der Betrieb einer Covid-19-Station verlangt eine deutlich höhere Personalbindung“, erklärt André Raffel. Dr. Ronni Veitt betont, dass die Mitarbeiter weit über das normale Maß hinaus arbeiten und krankheitsbedingte Ausfälle der Ärzte und des Pflegepersonals schultern. „Das ist nicht selbstverständlich. Dieser Bereitschaft gilt mein großer Dank“, betont er.


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