Spielplatz für Kinder, Sport für Erwachsene

Der Spielplatz, der sich genau auf der Schnittstelle zwischen den Wohnbaugebieten Friedhof Ost und Friedhof West (auch Blumenviertel genannt) befindet, wurde längere Zeit geplant, umgeplant und bearbeitet. Im vergangenen Jahr wurde er um einen begrünten Wall in Richtung der neuen Baugrundstücke ergänzt, der auch als Sicht- und Lärmschutz dient. Auf dem eineinhalb Meter hohen Erdwall werden die Grünpflanzen und Büsche demnächst noch bis zu 2,50 Meter Höhe anwachsen, sodass der Wall am Ende knapp vier Meter hoch sein wird.

Aufgebaut wurde ein knappes Dutzend Spielgeräte der Firma Kompan für Kinder der unterschiedlichsten Altersklassen: Da sei vom Kleinkind bis zum Teenager für jeden etwas dabei, sagte Planerin Sandra Schönfeld vom Büro Bauprojekt Ilmenau. Schaukeln für die Kleinsten, Karusselle und Rutschen für größere Kinder, alles ist dabei.

Und sogar an die Erwachsenen ist gedacht: Eine kurze Trimm-Dich-Strecke, ein mehrfacher Wunsch aus dem Ilmenauer Bürgerhaushalt (sogar mit Übungsanleitungen und QR-Code), ergänzt die Spielgeräte. Um diese herum liegt natürlich hochwertiger, zertifizierter Fallschutzsand, erklärte Bauamtsleiter Thomas Schäfer. Diesen Sand sauber zu halten und von Scherben oder Hundekot zu befreien, sei eine sehr kostenintensive und zeitumfassende Aufgabe für die Stadt. Oberbürgermeister Daniel Schultheiß meinte sogar, dass die Unterhaltung eines Spielplatzes in 20 Jahren mehr kosten würde als der Spielplatz selbst – und das wäre eine ordentliche Summe, wenn man bedenkt, dass der Spielplatz mit 252 000 Euro (inklusive Einfriedungen und Zuweg) wohl einer der teuersten in Ilmenau war.

Insgesamt zwei Monate hatte die Firma „Krumm und Schief“ mit Unterbrechungen hier gearbeitet. So wurden Geländemodellierungen vorgenommen, sagte Sandra Schönfeld, um die Spielgeräte auf eine ebene Fläche zu bringen: „Es ist eine wirklich durchstrukturierte Anlage.“

Bäume und bald viel Grün

Das zeigt auch die Bepflanzung: 1300 Sträucher wurden von der Firma GLK gepflanzt, zudem auch zwölf Bäume heimischer Arten (Kastanie, Linde und Ahorn), erklärt Bauamts-Mitarbeiter Frank Müller. Wege mit wassergebundener Decke, Sitzbänke und Papierkörbe sind ausreichend vorhanden. Im unteren Bereich in Richtung Bahnschienen entsteht eine Grünfläche als Spiel- und Liegewiese mit schattenspendenden Bäumen. Die angrenzenden Gleise und der Zugverkehr sind zum Schutz der spielenden Kinder mit einem Zaun vom Spielplatz getrennt und werden durch Gebüschpflanzungen noch optisch wie auch akustisch verschwinden, so Thomas Schäfer.

Erreichbar ist der neue Spielplatz durch einen Fußweg, der zwischen zwei Baugrundstücken hindurch führt. Das sorgt für die sogenannte fußläufige Erreichbarkeit. Eltern, die ihre Kinder hierher mit dem Auto chauffieren, müssen sich im Wohngebiet eine Parkmöglichkeit am Straßenrand suchen, denn der angrenzende Wirtschaftsweg führt zum Regenrückhaltebecken des Wohngebietes und ist nicht öffentlich befahrbar. Aber im Idealfall, meinte der Oberbürgermeister, werde der Spielplatz wohl von Anwohnern aus der Nähe genutzt. Andererseits könne man durchaus mit seinen Kindern über die Spielplätze der ganzen Stadt tingeln: „Wir haben ja wirklich viele schöne Spielplätze in Ilmenau“, war sein persönliches Fazit.