Erfurt - Bei großangelegten Durchsuchungen bei Thüringer Neonazis hat die Polizei unter anderem scharfe Waffen, Drogen und Fahrzeuge beschlagnahmt sowie Geldvermögen in einer Gesamthöhe von etwa 1,4 Millionen Euro sichergestellt. Außerdem seien bei der Aktion insgesamt sieben Beschuldigte festgenommen worden, sagte der stellvertretende Leitende Oberstaatsanwalt der Staatsanwaltschaft Gera, Thomas Riebel, am Donnerstag in Erfurt. Bei vier der Festgenommenen handele es sich um Rechtsextreme, die weiteren Festgenommenen stammten aus der allgemeinen Drogenszene. Ihnen würden in unterschiedlichen Verfahren, die aber alle zu einem Komplex gehörten, bandenmäßiger Drogenhandel,
Geldwäsche sowie Verstöße gegen das Waffengesetz vorgeworfen.
Thüringens Innenminister Georg Maier (SPD) bewertete die neuerlichen Razzien als „weiteren Wirkungstreffer“ gegen Neonazis und organisierte Kriminelle gleichermaßen. Das, was bei der Durchsuchung gefunden und sichergestellt worden sei, unterstreiche, mit welch gewaltbereiten Rechtsextremisten man es in Thüringen zu tun habe. Der Fund von scharfen Waffen zeige insbesondere, „dass wir das Thema Terrorismus nicht ausklammern dürfen“, sagte Maier. Immerhin ließen sich damit Terroranschläge verüben.