Buchlesung mit Yvonne Zitzmann Ein Stück Hönbacher Geschichte

 Quelle: Unbekannt

Aus ihrem Familien- und Gesellschaftsroman liest Yvonne Zitzmann in Hönbach.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Die Füchse haben Gruben, die Vögel haben Nester – und der Mensch, wo legt er sein Haupt hin? Seit Jahren kämpft die Pianistin Anna Vogl mit ihrer kleinen Tochter Juli und ihrem autistischen Sohn Sascha gegen ihre Entmietung. Als wenige Tage vor dem Gerichtstermin das ganze Haus abbrennt, stehen sie vor dem Nichts. War es ein Kabelbrand? Oder hat jemand das Feuer gelegt? Vorerst ziehen sie zu den Eltern ins brandenburgische Rostwalde. Von hier aus begibt sich Anna auf die Suche nach ihrer Heimat und erkennt, dass alle Häuser in ihrer Familie in den vergangenen hundert Jahren verloren gegangen sind: ein schmuckes Jugendstilhaus in Danzig, ein Bauernhof im thüringischen Sperrgebiet, eine typische P-2-Wohnung im ostdeutschen Plattenbau, ein kleines Paradies unweit von Berlin sowie ein kroatisches Felssteinhüttchen...

In ihrem zweiten Roman beweist Yvonne Zitzmann erneut Spürsinn für Themen, die die Gesellschaft umtreiben. Dass ein Dach über dem Kopf keine Selbstverständlichkeit ist, diese Erfahrung betrifft längst nicht nur mehr die Schwächsten. Packend schildert Zitzmann den Wohn-Krimi ihrer Protagonistin, bild- und erzählgewaltig lässt sie das alte Danzig genauso wie das Leben in der Platte auferstehen. Und über allem die Frage: Wann ist es Zeit zu gehen?, heißt es n der Ankündigung.

Die Handlung ihrer fiktiven Romanfiguren verwebt die Autorin packend und in eindrucksvoller Bildsprache mit der Geschichte und den Erfahrungen ihrer Großeltern im Hönbacher Grenzgebiet. Zitzmann, geboren 1976, lebt in Rangsdorf bei Berlin. Seit 2010 ist sie freie Autorin und Übersetzerin aus dem Russischen. Sie veröffentlichte Lyrik, Kurzprosa, Hörspiele für Kinder und Erwachsene sowie Literaturübersetzungen und erhielt unter anderem ein Arbeitsstipendium und den Kunst-Förderpreis des Landes Brandenburg, den Ehm-Welk-Literaturpreis (2012) und war 2013/14 Stipendiatin der Bayerischen Akademie des Schreibens am Literaturhaus München. Im Müry Salzmann Verlag erschien ihr Debüt „Tage des Vergessens“ (2021).

„Packend und in eindrucksvoller Bildsprache beschreibt Zitzmann in ihrem Roman die Geschehnisse an der innerdeutschen Grenze“ – so hatte beispielsweise „Freies Wort“-Autor Rolf Dieter Lorenz über den neuen Roman geschrieben. Die Lesung am 17. März findet in Kooperation der Stadtbibliothek Sonneberg mit dem Bürgerverein Hönbach statt.

Lesung aus dem Buch „Die Füchse haben Gruben, die Vögel haben Nester“ mit Autorin Yvonne Zitzmann am Freitag, 17. März, 19 Uhr, in der Gemeinde Hönbach, Angerstraße 1. Eintritt: fünf Euro an der Abendkasse. Im Anschluss an die Lesung stehen Zitzmanns Bücher zum Verkauf.

Autor

Bilder