Biathlon-Weltcup Was für eine Nummer für Sturla Holm Laegreid

Grüße aus Antholz nach Suhl: Sturla Holm Laegreid mit seinem ganz persönlichen Erinnerungsstück an seinen ersten Weltcup in Oberhof. Foto: privat

Biathlon-Star Sturla Holm Laegreid aus Norwegen hat ein neues Souvenir: Ein Nummernschild mit den Initialen seines Namens und Geburtsdatums: SHL-20-F-97, geschenkt von einem Fan aus Suhl.

 
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Suhl/Oberhof/Antholz - „Vielleicht sollte ich nach Suhl ziehen.“ Mit diesem – nicht ganz ernst gemeinten Worten – beendete Sturla Holm Laegreid, der neue Shootingstar der Biathlon-Szene aus Norwegen, am vergangenen Mittwoch ein viel beachtetes Interview mit unserer Zeitung. „SHL“, die Initialen seines Namens, sind identisch mit dem Kfz-Kennzeichen von Suhl. Ende gut, Sturla gut, alles gut.

Noch lange nicht: Gunter Dreßler, ein Biathlon-Fan aus Suhl, nutzte die Steilvorlage zu einer ganz besonderen Nummer. Beim Spaziergang auf dem Lautenberg mit Nachbar Reinhard Stobbe kam dem 73 Jahre alten Ruheständler eine grandiose Idee: Wir schenken „SHL“ ein Nummernschild. Ein ganz besonderes Nummernschild.

„Sturla Holm Laegreid hat uns als neuer, junger, aufstrebender Norweger imponiert, und da kam uns bei der Auswertung des Zeitungsartikels diese Idee“, erzählt Gunter Dreßler. Bei seinem Kumpel war er an der richtigen Adresse. Reinhard Stobbe, ebenfalls großer Sportfan, betrieb einst zwei Autoschilderläden in Suhl und Zella-Mehlis. „Er hatte noch Restbestände und die nötigen Beziehungen“, verrät Gunter Dreßler.

Doch wie soll das Schild gestaltet werden? SHL – und dann? Die beiden Suhler entschieden sich für das Geburtsdatum des jungen Norwegers. „SHL-20-02-97 passte aber nicht drauf. Also haben wir uns für SHL-20-F-97 entschieden. Februar heißt auf norwegisch auch Februar“, klärt Gunter Dreßler auf.

Die Idee war rasch umgesetzt, das grüne SHL-Schild schnell gefertigt. Nun wartete die nächste Hürde: Wie das ausgefallene Kennzeichen in Pandemie-Zeiten an den Mann bringen? Gunter Dreßler nutzte seine Kontakte zu Landrätin Peggy Greiser, doch selbst die Politikerin war in Corona-Zeiten nur Zaungast in Oberhof. So wanderte das Schild zunächst von Gunter Dreßler zu Peggy Greiser. Die übergab es auf einem Parkplatz in Zella-Mehlis an Thomas Grellmann. Über den neuen OK-Chef landete das „SHL“-Geschenk am vergangenen Samstag schließlich bei einem Betreuer der Norweger. Und dieser übergab es tatsächlich an Sturla Holm Laegreid. Mittlerweile ist das Schild in Antholz, der nächsten Station der Biathleten, angekommen, wie das nebenstehende Foto zeigt. Dort wird der Weltcup am Donnerstag mit dem 15-km-Rennen der Frauen fortgesetzt. „SHL“ und die Männer sind am Freitag wieder dran.

„Unser ganzes Familienleben ist am Wochenende auf Biathlon ausgerichtet“, betont Gunter Dreßler, „da gibt es schon mal später Mittagessen.“ Seine Ehefrau Karin sei ebenso angetan von der Skijagd. Der Weltcup ohne Fans in Oberhof sei für ihn „gewöhnungsbedürftig“ gewesen, dafür habe aber das Wetter entschädigt: „Hoffentlich ist es in zwei Jahren bei der WM dann auch so.“

Dann dürfte „SHL“ wieder eine Hauptrolle spielen. Vier Rennen hat er bislang in diesem Winter gewonnen, zuletzt die Verfolgung von Oberhof. Neben dem satten Preisgeld und diversen Pokalen hat der nun noch ein ganz spezielles Souvenir im Gepäck: Ein Nummernschild aus Suhl.

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