Berufsausbildung Weniger Bewerber als Lehrstellen

Auszubildende werden in fast allen Wirtschaftsbereichen händeringend gesucht. Foto: dpa/Patrick Pleul

Zwar haben sich in diesem Jahr in Thüringen mehr Schulabgänger für einen Ausbildungsplatz beworben, doch es sind immer noch weniger Bewerber als freie Lehrstellen. Für den Fachkräftebedarf der Wirtschaft sei das ein großes Problem, sagt der Chef der Regionaldirektion für Arbeit.

 
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Auf dem Thüringer Ausbildungsmarkt gibt es nach wie vor ein Ungleichgewicht aus der Zahl der Bewerber und der angebotenen Ausbildungsplätze. Die Regionaldirektion für Arbeit geht daher davon aus, dass auch in diesem Jahr nicht alle Ausbildungsplätze besetzt werden können. Das berichtete Markus Behrens, Chef der Regionaldirektion für Arbeit, am Freitag in Halle. „Der Bedarf an Ausbildungsstellen kann durch die gestiegene Bewerberzahl nicht kompensiert werden. Damit wird es für die Unternehmen immer schwerer, ihren Berufsnachwuchs über Schulabgänger zu rekrutieren“, sagte Behrens.

Arbeitgeber in Thüringen würden weiterhin auf Ausbildung setzen. Das zeigten die vorläufigen Ausbildungsmarktdaten der Regionaldirektion. So wurden den Arbeitsagenturen im Land von Oktober 2021 bis März 2022 fast 11 000 Ausbildungsstellen für den Start im Spätsommer gemeldet. Im Vergleich zum Vorjahr waren das 1000 Stellen mehr, was einem Plus von 10,4 Prozent entspricht. Im März 2019 lag die Zahl der bei den Arbeitsagenturen gemeldeten Ausbildungsstellen bei 11 600.

Im März waren noch 7600 Ausbildungsstellen frei, 900 mehr als vor einem Jahr. Die meisten freien Stellen gibt es zurzeit im verarbeitenden Gewerbe, in den Unternehmensdienstleistungen und im Handel.

Im Vergleich zum Vorjahr sind die Bewerberzahlen leicht gestiegen, haben aber noch nicht den Wert von 2020 erreicht. Seit Oktober 2021 meldeten sich in Thüringen 6000 junge Menschen bei den Arbeitsagenturen zur Vermittlung in eine Ausbildungsstelle an. Das sind 130 mehr als vor einem Jahr. jol

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