Reichlich gedeckt waren auch der Altarraum und der Taufstein in der Mupperger Heilig-Geist-Kirche mit Erntedankgaben der Kirchgemeindeglieder aus den Orten Heubisch, Mupperg, Oerlsdorf und Mogger. Viele brachten die Gaben selbst in die Kirche, die von den Gemeindekirchenräten und Helfern liebevoll dekoriert wurden. Aber auch die Konfirmandinnen Frances Granzin aus Föritz und Elena Langbein aus Mupperg halfen beim Sammeln tatkräftig mit. Die Gaben gehen, wie letztes Jahr auch, an die Sonneberger Tafel, so Gemeindekirchenratsvorsitzende Bettina Wendler.
Das Erntedankfest (auch Erntedank, Erntefest, Erntedanksonntag) ist im Christentum ein Fest nach der Ernte im Herbst, bei dem die Gläubigen Gott für die Gaben der Ernte danken. Bei der Feier, die meist in einer Kirche veranstaltet wird, werden Feldfrüchte, Getreide und Obst dekorativ aufgestellt. Dazu kommen auch andere als Gaben bezeichnete Produkte von besonderer Naturnähe, wie Mehl, Honig oder Wein. In ländlichen volkskirchlichen Gemeinden kommen zu den Gottesdiensten zahlreiche Gemeindemitglieder zusammen. Mit dem Erntedankfest soll in Dankbarkeit an den Ertrag in Landwirtschaft und Gärten erinnert werden - und auch daran, dass es nicht allein in der Hand des Menschen liegt, über ausreichend Nahrung zu verfügen. Die Erntegaben werden nach dem Fest zuweilen an Bedürftige in der Gemeinde, in Obdachlosenheimen oder an karitative Einrichtungen verteilt.
Erntedank feiert man auch in anderen Kulturkreisen, wobei sich in Süd- und Ostasien die Tradition großer Volksfeste entwickelt hat. Erntedankfeste gab es schon in vorchristlicher Zeit. Vergleichbare Riten sind aus Nordeuropa, Israel, Griechenland oder aus dem Römischen Reich bekannt.
In der römisch-katholischen Kirche ist ein Erntedankfest seit dem dritten Jahrhundert belegt. Da die Ernte je nach Klimazone zu verschiedenen Zeiten eingebracht wird, gab es nie einen einheitlichen Termin.
Nach der Reformation wurde das Erntedankfest an unterschiedlichen Daten gefeiert. Einige evangelische Kirchenordnungen verbanden den Dank für die Ernte mit Michaelis, andere legten ihn auf den Bartholomäustag (24. August), auf den Sonntag nach Ägidii (1. September) oder nach Martini (11. November).
Schließlich bürgerte sich die Feier am Michaelistag (29. September) oder am ersten Sonntag nach Michaelis als Termin ein. Diese Regelung geht auf einen Erlass des preußischen Königs aus dem Jahr 1773 zurück. Dies konnte dazu führen, dass das Erntedankfest noch in den September fällt. Mittlerweile ist in den evangelischen Kirchen in Deutschland der erste Oktobersonntag der Erntedanktermin.