Suhler Rathaus ist ab sofort komplett geschlossen

Suhl - Noch gibt es in Suhl keinen an Corona Erkrankten. Auch Verdachtsfälle gibt es momentan keine. 20 Personen befinden sich in Quarantäne. Nur in der Erstaufnahmeeinrichtung ist weiterhin ein Erkrankter verzeichnet. Klingt erst mal beruhigend. Trotzdem werden in Suhl die Stellschrauben weiter angezogen. Und einmal mehr mahnt Oberbürgermeister André Knapp, die sozialen Kontakte so weit wie möglich herunterzufahren. Nicht jeder hält sich daran. "Wir stellen immer wieder große Ansammlungen auf den Spielplätzen fest. Vermeiden Sie das. Spielgeräte sind Infektionsüberträger", appellierte das Stadtoberhaupt an Eltern und Großeltern. Verständlicherweise möchten die etwas mit den Kindern unternehmen. Vor allem vor dem Hintergrund, dass eine Betreuung in den Kindergärten und Horten nur noch für Wenige möglich ist. Aber: "Alle Kitas sind offen", informierte Knapp ganz aktuell. In Kleinstgruppen werden derzeit rund 50 Jungen und Mädchen betreut, deren Eltern in besonderen Berufen tätig sind.

Schwierig wird es jetzt auch für jene, die einen Behördengang für die nächsten Tage eingeplant haben. Bis gestern war es noch möglich, ins Neue Rathaus zu kommen. Allerdings durften sich immer nur zwölf Bürger zeitgleich im Rathaus aufhalten.

"Das hat sich in der Praxis nicht bewährt", berichtet André Knapp. Ab heute ist das Rathaus komplett für Besucher geschlossen. Den Betroffenen rät er, sich telefonisch zu melden, das Anliegen vorzutragen und einen Termin zu vereinbaren. Aber er sagt auch deutlich: Was aufschiebbar ist wird nach hinten verschoben. Allgemein solle sich jeder Bürger fragen, ob sein persönlicher Behördengang gerade jetzt notwendig sei. Einen abgelaufenen Ausweis beispielsweise könne man auch noch später erneuern lassen, rät er. Telefonnummern und Sprechzeiten für Rathausmitarbeiter finden sich auf der Homepage der Stadt Suhl.

Auch für Gaststätten gilt ab sofort, dass sie schließen müssen. Erlaubt sind aber der Außer-Haus-Verkauf sowie Lieferdienste. Dem Straßenverkauf von Eis steht derzeit nichts im Weg. Touristische Übernachtungen in Hotels sind nicht mehr möglich. Aus diesem Grund hat Ringberg-Hotel-Betreiber Wolfgang F. Kanig angekündigt, ab heute sein Haus zu schließen.

Eine Lockerung gibt es bei Trauerfeiern. Sie sind wieder auf städtischen Friedhöfen erlaubt. Allerdings nur unter freiem Himmel und bestenfalls im Beisein von Verwandten ersten und zweiten Grades.

Große Hochzeiten wird es in nächster Zeit wohl kaum in Suhl geben. Denn neben dem Brautpaar dürfen nur Trauzeugen, Kinder und Eltern bei der Zeremonie dabei sein. Entsprechend viele Absagen gibt es nun im Standesamt. Lediglich ein paar einzelne Paare wollen sich jetzt das Ja-Wort geben. Allerdings können sich Bräute, so wie alle anderen Friseurkunden auch, nicht mehr die Frisur richten lassen. Die Geschäfte haben geschlossen.

Positive Nachrichten gibt es aktuell aus der Erstaufnahmeeinrichtung. Frank Haspel, Inspektionsleiter der Suhler Polizei, nennt den Polizei-Großeinsatz vom vergangenen Dienstag einen Erfolg. Seither sei wieder Ruhe eingekehrt. Die Beschäftigten in der Einrichtung können wieder normal zu ihrem Dienst zurückkehren. Dennoch sind noch immer 25 Einsatzkräfte vor Ort. Diese sollen nach und nach, in Absprache mit dem Landesverwaltungsamt, abgezogen werden.

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