Schlicht, und dies sei zunächst einmal erwähnt, schlicht sind die Gesangsvorträge dieses stets korrekt mit schwarzem Anzug und weißem Hemd gekleideten Herren nur insofern, als dass es sich rein handwerklich betrachtet zumeist um die uralte Kunst des Liebesliedes handelt: Ein Mann sinniert über sein - meist erträumtes, manchmal bestehendes, mitunter auch verblichenes - Verhältnis zum angebeteten Geschlecht. Und das tut er auf so betörende Weise, wie es eben nur ein Max Raabe kann: Im eleganten Varieté-Stil der Zwanziger- und Dreißiger- jahre, der sich angesichts einer gewissen stilistischen Ratlosigkeit gegenwärtiger musikalischer Trends wachsender Beliebtheit beim Publikum erfreut. Und zwar, um jedes Vorurteil auszuräumen, nicht nur bei den gesetzteren Herrschaften.