Bildergalerien aus der Region Rosenmontag: Der Teufel mag keine Narren

Der Teufel beim rheinischen Straßenkarneval in Mainz. Foto: imago/imago

Vor 200 Jahren fand der erste Rosenmontagsumzug am Rhein statt. Johann Wolfgang von Goethe hat Jahre zuvor in Thüringen festgestellt, dass das des Volkes wahrer Himmel ist. Im Freistaat wird von Samstag bis Faschingsdienstag närrisch umgezogen.

 
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Rosenmontag: Die Narren sind seit Tagen los. Albern, unsinnig, wild – wunderbar! Das Böse ist nämlich ein Feind der Fastnacht. Das wissen wir aus Goethes Faust, wo der Teufel an der Seite des Titelhelden in intellektueller Überheblichkeit sagt: „Doch würd’ ich nicht allein mich her verlieren, weil ich ein Feind von allem Rohen bin. Das Fiedeln, Schreien, Kegelschieben ist mir ein gar verhasster Klang; Sie toben wie vom bösen Geist getrieben und nennen‘s Freude, nennen‘s Gesang. Der Schäfer putzte sich zum Tanz, Mit bunter Jacke, Band und Kranz ...“

Mephisto war kein Fassenachter. Das hatte er mit den radikalen Franzosen gemein, die den Kölner Karneval 1795 verbieten ließen und 1804 in kastrierter Form wieder erlaubten. Erst 1823 (Napoleon war verjagt) lebte die Tradition wieder voll auf.

In diesem Jahr wird also der 200. Jahrestag des ersten Rosenmontagsumzugs gefeiert. Richtig glücklich war die Obrigkeit mit dem Treiben nie: Uniformen und Funkenmariechen machten sich über das Militär lustig, in der Bütt ätzte man gegen Missstände. Über sittliche und alkoholische Stränge wurde immer geschlagen. Das war selten intellektuell, aber eine Riesengaudi.

„Hier ist des Volkes wahrer Himmel, zufrieden jauchzet groß und klein: Hier bin ich Mensch, hier darf ich’s sein!“, sagt Faust dazu. Bis zum Osterspaziergang brauchte er allerdings für diese Einsicht.

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