Heldburg - Es ist dramatisch. Der Wald lässt Federn - oder besser gesagt Nadeln. Konkret sind es die Fichten, die leiden und verlieren. Trockenheit und Hitze haben dem Borkenkäfer leichtes Spiel bereitet. Jeder Förster weiß, dass es so nicht weitergehen kann. Der Heldburger Forstamtsleiter sieht die Stunde des Dauerwalds gekommen. "Wir denken, das ist ein schlaues Modell", sagt er, der in manchen Regionen seines Forstamts gute Ansätze dafür sieht. Kleine, große, dicke, dünne Bäume stehen dort - im Nadel-, aber auch Laubkleid. Hauptbaumarten im Heldburger Land sind hier die Buche und die Eiche - gemischt mit Edellaubbaumarten wie die Elsbeere, Wildobst, Ahorn oder auch Linde und Nadelbäumen wie Douglasie, Tanne, Kiefer und Fichte. "Wir wollen alle haben. Das Konzept beruht auf Artenvielfalt und Vielfalt der Strukturen, auf natürlicher Verjüngung sicherlich in Kombination mit Pflanzung", sagt er. Auf der gesamten Fläche verteilt. Forstleute haben Erfahrung gesammelt, wissen um die Unterschiede zwischen Pflanzung und natürlichem Aufwuchs. Letzterer habe ein anderes Wachstumsverhalten, müsse keinen Verpflanzungsschock überstehen, kann sich an Ort und Stelle ganz natürlich entwickeln. Doch dafür müsse der Wildbestand reguliert werden. Die Hilfe der Jäger ist gefragt. Denn: Alles einzäunen zum Schutz vor Wild, sagt Wollschläger, könne man nicht finanzieren. Vielmehr brauche man eine Naturverjüngungswirtschaft. Und dazu gehört die Jagd. Wollschläger spricht von regulierten, angepassten Wildbeständen, die es jedoch noch nicht flächendeckend gibt.