Oberhof - Der neunzehnjährige Skilangläufer Paul Gräf vom WSV Asbach kommt gerade von einem Junioren-Camp aus Norwegen zurück in die Oberhofer Heimat. Dort hat er neue Trainingsreize gesetzt, aber auch vielfältige Eindrücke mitgebracht. "Dort ist vieles anders. Es hat teilweise geschüttet wie aus Kannen. Ich bin zu den Wettkämpfen mit Mütze und Jacke angetreten. Die Norweger hingegen sind gelaufen wie bei uns im Sommer. Denen machte das schlechte Wetter überhaupt nichts aus. Da habe ich wieder einmal gesehen, dass Wettkampfsport auch eine Kopfsache ist. Das Wasser stand wirklich hoch auf der Skirollerstrecke. In Deutschland wäre der Wettkampf wohl abgeblasen worden. In Norwegen wird er durchgezogen." Und noch etwas ist in den skandinavischen Ländern, aber auch vielerorts in Europa anders als in Deutschland. "In Norwegen, aber auch in Südtirol und in vielen anderen Gegenden, wird den Aktiven eine hohe Wertschätzung entgegengebracht. Wir werden beim Training oft angefeuert. Da geht der Daumen hoch, da wird sogar mal angehalten, um ein Foto zu machen, und solche Sachen. In Deutschland, aber auch in Österreich, ist das durchaus anders. Da wird man mit dem Auto geschnitten, wenn man auf Skirollern oder mit dem Rennrad auf der Straße trainiert, da wird gehupt und oftmals böse geguckt. Der Respekt vor uns Aktiven hat sehr nachgelassen. Und das, obwohl wir in Nationalmannschafts-Kleidung trainieren", bedauert der Südthüringer.