Das deutsche Wohnzimmer muss dem neutralen Beobachter zumindest im Winter wie die Serengeti in Afrika vorkommen: Meist ist es glühend heiß, hier und da dösen vollgefressene Raubtiere vor sich hin - erschöpft von der einen Mahlzeit und langsam platzmachend für die nächste. Die große Kultur hat hier eher selten einen Auftritt - außer natürlich man erklärt die unkaputtbaren Trümmer des Gelsenkirchner Barocks zu eben dieser. Doch in der Studentenstadt Ilmenau vollzieht sich seit vergangenem Jahr auf den wenigen Quadratmetern der guten deutschen Stube ein kleiner Klimawandel.