Suhl - Gerstungens Bürgermeister Werner Hartung sorgt sich seit Jahren darum, wie es um die Zukunft der Brunnen in seiner Gemeinde bestellt ist - um die, die noch nicht wegen Versalzung gesperrt wurden. Zwei der acht Wasserquellen wurden in den 1990er Jahren bereits stillgelegt, eine 2005. Und schon seit Jahren ist Hartung davon überzeugt, dass die Kali-Abwässer von K+S schuld daran sind, dass nicht nur diese Brunnen gesperrt wurden, sondern mindestens drei weitere als gefährdet gelten. Umweltschützer glauben Hartung. Seit Jahren. Und selbst die Thüringer Landesanstalt für Umwelt und Geologie (TLUG) war derart besorgt, dass die Lauge eine Gefahr für das Grundwasser darstellen könnte, dass sie hessischen Behörden zuletzt davon abriet, K+S weiterhin zu gestatten, Kali-Abwässer in den Boden zu pressen. Die Lauge ist ein Abfallprodukt bei der Salz-Herstellung, mit der K+S sein Geld verdient. Offiziell waren die Hessen deutlich unkritischer. Warnungen aus Thüringen schlugen sie im Wesentlichen in den Wind.