Berlin/Erfurt - Nach der Pannenserie bei der Aufklärung der Neonazi-Mordserie wächst der politische Druck, die Sicherheitsbehörden grundlegend zu reformieren und sie künftig strenger zu überwachen.

Aus Sicht von Thüringens Ministerpräsidentin Christine Lieberknecht (CDU) ist die gegenwärtige Sicherheitsarchitektur überholt. Beim Umbau des Verfassungsschutzes sei zu überlegen, ob jedes Bundesland eine eigene Verfassungsschutzzentrale brauche. Angesichts immer neuer Enthüllungen rund um die NSU-Terrorzelle unterstrich Lieberknecht den Willen zur schonungslosen Aufklärung der extremistischen Umtriebe. Wer nicht dazu beitrage, fliege auf.

Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (FDP) mahnte einen zügigen Umbau an. Die
parlamentarischen Kontrollgremien müssten «personell und organisatorisch deutlich gestärkt und mit neuen Kompetenzen ausgestattet werden», verlangte sie in der «Welt am Sonntag».