Weimar - Beim viel diskutierten Thema Ärztemangel zeichnet sich in Thüringen eine Trendwende ab. Inzwischen fänden 98 Prozent der in den Ruhestand gehenden Hausärzte einen Praxisnachfolger, teilte die Kassenärztliche Vereinigung (KV) am Donnerstag in Weimar mit. «Das Netz an Hausarztpraxen in Thüringen ist dichter als das Schulnetz oder das Netz an Polizeidienststellen», sagte die KV-Vorsitzende Annette Rommel. Ähnlich sehen dies Sozialministerium und Krankenkassen.

Nach KV-Angaben ist die Zahl der unbesetzten Hausarzt-Sitze seit 2013 von 75 auf 55 gesunken. In Thüringen praktizieren derzeit 564 klassische Landärzte in 318 Haupt- und 80 Filialpraxen. Fachärzte wie Gynäkologen oder Nervenärzte sowie Psychotherapeuten hinzugerechnet, sind rund 700 Mediziner auf dem Land tätig. Die Entfernung zur nächstgelegenen Arztpraxis beträgt für die Thüringer laut Ärztevereinigung demnach höchstens zehn Kilometer.