Suhl/ Zella-Mehlis Zwei Selfie-Kisten und ein vermeintlicher Heinzelmann

Im Bereich Suhler Streitrain und Großer Bohligsgrund steht die Selfi_kiste mit dem Drei Berge-Blick und einer spiegelnden Überraschung. Fotos (2): H. Hüchtemann Quelle: Unbekannt

Überraschung am Wegesrand. Selfi-Kisten machen neugierig und sorgen für Erstaunen. Auch weil ihr Erfinder ein Heinzelmännchen zu sein scheint.

 
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Zella-Mehlis - Wer viel wandert, kann viel entdecken. So auch die Selfie-Kisten, die im Bereich des Suhler Streitrains und des Großen Bohliggrundes sowie zwischen Dammwiese und Heinrichsbacher Stein Neugier wecken. Es sind Holzkisten auf einem Pfosten. Was die mit Selfies zu tun haben? Ein Selfie macht man ja selbst - mit einem Handy in der ausgestreckten Hand, um sich und die sich gerade auftuende Kulisse ins Bild zu setzen. Wozu dann also diese Kisten?

Antwort liefert ein Handgriff, mit dem sich das Türchen öffnen lässt. Ein Blick ins Innere zeigt genau den, der hineinschaut. Der Spiegel macht es möglich. Hier nun ein Selfie mit dem Handy so zu machen wie man es gewohnt ist, wird schwierig,aber effektreich. Ein schöner Spaß. Der bringt noch ein bisschen mehr als eine Überraschung. Er sorgt auch dafür, dass der Blick in die Weite gerichtet wird. Am Großen Bohligsgrund zum Beispiel lädt die Selfie-Kiste mit einer liebevoll ins Holz gebrachten Gravur ein zum Drei Berge-Blick. Also zum Blick auf die atemberaubende Kulisse, zu der sich der Ruppberg, der Hermannsberg und der Hohe Stein auftürmen. Die Höhenangaben der Erhebungen gibt es gleich mit dazu. Was es aber nicht gibt, ist ein Hinweis auf den Erfinder und Erbauer dieser Überraschungs-Kisten. Kein Signum, kein Firmenstempel, kein Name. Auch Nachfragen in gewöhnlich sehr gut informierten Kreisen, bringt keine Erkenntnis.

Selbst die jeweiligen Revierförster haben keine Erklärung dafür, wie diese Kisten an den Wegesrand gekommen sind. Michael Willmann, zu dessen Revier der Bohligsgrund gehört, weiß nicht, wer der Urheber der Kisten ist. Auch Thomas Noack, zu dessen Revier das Gebiet um den Heinrichsbacher Stein zählt, ist von diesen Selfie-Boxen überrascht worden. Er hatte zuerst gedacht, dass das vielleicht mit dem Geocachern zusammenhängt, die auf moderne Art auf Schatzsuche gehen. Damit hat das aber nichts zu tun. Auch nicht mit den NABU-Leuten, die immer mal Projekte für Wald und Flur entwickeln. Aber solche Überraschungsmomente wie diese stehen einer Tourismusregion wie der rund um Zella-Mehlis gut zu Gesicht.

Für Gabriele Schneider, Fachdienstleiterin Tourismus in der Zella-Mehliser Stadtverwaltung, sind diese Kästen, von denen es möglicherweise noch einige mehr gibt, auch ein Rätsel. Wer sie in den Wald gesetzt hat, weiß auch sie nicht zu sagen. Aber angesichts der Tatsachen, dass immer wieder Bänke, Sitzgruppen und wegweisende Schilder zerstört beziehungsweise gestohlen werden, freut sie sich, dass nun etwas Schönes für die Zella-Mehliser und ihre Gäste in den Wald gebracht wurde. Von wem auch immer.

Vielleicht wissen Sie, liebe Leser etwas über den Erfinder und Erbauer der Selfie-Kisten? Wir von Freies Wort wären dankbar für einen Hinweis oder einen Kontakt unter lokal.suhl@freies-wort.de.

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