Zella-Mehlis - Die Zeiten ändern sich. Viele Angehörige von Verstorbenen leben nicht mehr in der Stadt und können deren Gräber nicht regelmäßig pflegen. Das wirkt sich auf die Friedhofs- und die Bestattungskultur aus. So muss auch der Waldfriedhof Grabformen anbieten, die den aktuellen Lebenssituationen vieler Menschen entsprechen. Pflegefreie Urnenwahlgräber zum Beispiel, bei denen das Friedhofspersonal die Pflege übernimmt, Angehörige aber auch Blumen ablegen können. Seit 2015 werden auch Bestattungen in einer Urnen-Baumgrabstätte angeboten. "Unter einem Baum finden 64 Urnen Platz. Auf den Steinblöcken können metallene Efeublätter mit den Namen der Verstorbenen angebracht werden", gibt Inge Kessel, die Leiterin des Waldfriedhofes Auskunft. Sie hat am Sonntag, zum nunmehr vierten Tag des Waldfriedhofs viele Fragen der Besucher zu beantworten. Genauso wie Steffen Schönfeld, Leiter des Fachbereichs Wirtschaftsförderung, Stadtentwicklung und Bau. Beide führen Gruppen Interessierter über das Gelände des Waldfriedhofs, der sich auch im goldenen Oktober als ein schönes Stück Natur präsentiert, das Raum gibt für die Trauer. Und für die Kommunikation. Nicht selten, finden hier Angehörige Verstorbener zueinander und nehmen sich Zeit zum Reden.