Benshausen Von einem, der auszog und am Baikalsee ankam

Knapp 9000 Kilometer hat Holger Lucke im vergangenen Jahr auf dem Fahrrad gesessen. Gestartet war er in Benshausen, gelandet am Baikalsee. Nun zeigt er seine Geschichte in einem Dia-Vortrag.

 
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Benshausen - "Mental bin ich noch immer unterwegs", sagt Holger Lucke. "Es ist für mich noch nie ein Jahr so schnell vergangen wie dieses. Das war total prägend und mit die wichtigste Sache in meinem Leben, die ich je angepackt habe".

Dass er sich auf das letzte Jahr bezieht, hat gute Gründe. Am 3. Juni vergangenen Jahres hatte er seine lange geplante Rad-Tour gestartet. Und zwar am Buchteich in Benshausen. 15 Wochen später war er wieder in der alten Heimat. Dazwischen lagen 8882 Kilometer, 42 000 Höhenmeter, fünf Länder ... sein Fahrrad brachte samt Gepäck 50 Kilogramm auf die Waage. All das hat er auf einem schmalen Fahrradsattel erfahren. "Ich freue mich, dass ich so mutig bin. So viele glückliche Umstände haben zusammengespielt. Aber vor allem bin ich gesund geblieben", sagt er über die zurückliegende Zeit.

Aus den 7500 Fotos, die er unterwegs gemacht hat, hat er eine Auswahl getroffen. Leicht gefallen ist es ihm nicht, Fotos auszusortieren. Für diese zeitraubende Arbeit hat er sich extra einen Computer gekauft. Geblieben sind etwa 1000 Aufnahmen, die er in einem rund dreistündigen Vortrag zeigen wird. Es soll ein vergnüglicher Abend werden. Einer, bei dem man Freunde trifft, sich unterhalten lässt, ein Gläschen Bier oder Wein trinkt und an dem man der Sehnsucht nach der Ferne frönt.

Ein paarmal hatte er nun schon Gelegenheit, seine Gäste mit auf die Reise seines Lebens zu nehmen. Den Wunsch vieler Benshäuser und des Bürgermeisters Matthias Kohl möchte er nun endlich erfüllen und seine Bilder ganz öffentlich zeigen. Da kommt ihm die Karnevals-Saison gerade recht. Denn nachdem der KVB seine Prinzenproklamation am
16. November in der Turnhalle über die Bühne gebracht hat, wird Holger Lucke einen Tag später am gleichen Ort auftreten. Dann stehen noch die Stühle, der Fußboden ist ausgelegt und die Karnevalisten werden die Bewirtung der Zuschauer übernehmen.

Authentisch, so verspricht Holger Lucke, soll der Vortrag werden. Deshalb spricht er frei, holt Erinnerungen hervor und lässt die Leute einfach an dem teilhaben, was er selbst erlebt hat. Denn: "Die meisten Menschen haben nie die Möglichkeit, solch eine Reise zu machen".

Auf einer riesigen Leinwand werden die herrlichen Landschaften, besondere Menschen und natürlich Holger Lucke selbst zu sehen sein. Die Bilder erzählen von Begegnungen entlang der Strecke. Von den Leuten, die ihn neugierig empfangen haben, die ihm ein Dach über dem Kopf angeboten und die ihn zu Gesprächen in ihr ganz persönliches Reich eingeladen haben. Erzählt werden aber auch die Begegnungen entlang der Strecke, zu sehen sind die engen und teils gefährlichen Straßen. Selbst seine sehr besonderen Erlebnisse, heimwärts in der transsibirischen Eisenbahn, bleiben nicht unerwähnt. Und ganz zum Ende ist die glückliche Rückkehr zu sehen, von einem der auszog, die Welt per Rad kennenzulernen.

Am 17. November wird Holger Lucke seinen Vortrag in der Turnhalle Benshausen um 17 Uhr zeigen. Der Eintritt ist kostenfrei. Wer allerdings eine Spende geben möchte, der braucht sich nicht zurückzuhalten. Dieses Geld kommt der Margarete-Zaunick-Stiftung zugute.

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