Stadt Suhl verschärft Corona-Beschränkungen

Suhl - Mit zwei neuen Allgemeinverfügungen, die nach ihrer Veröffentlichung in Kraft treten, hat die Stadt auf die dynamische Lageentwicklung bei der Ausbreitung des Corona-Virus reagiert. Wie Oberbürgermeister André Knapp am Sonntag sagte, gebe es derzeit über die Fälle in der Erstaufnahmeeinrichtung hinaus keine weiteren Verdachtsfälle einer Infektion in Suhl. Für 19 Personen hat das Gesundheitsamt Quarantäne angewiesen, weil sie aus Risikogebieten in die Stadt kamen (Stand Sonntag 16 Uhr).

Dennoch hat die Stadt ihre eigentlich erst für den heutigen Montag geplante Corona-Telefonhotline bereits am Samstag freigeschaltet. Montag bis Freitag von 8 bis 18 Uhr werden von eigens geschulten Mitarbeitern unter der Rufnummer (0 36 81) 744040 Fragen der Bürger rund um Corona beantwortet. Außerdem hat in Suhl eine vom ärztlichen Bereitschaftsdienst betriebene Notfall-Abstrichpraxis ihre Arbeit aufgenommen, um die Notaufnahme des Klinikums zu entlasten. Über die Nummer 116 117 werden Bürger bei nachgewiesenen Verdachtsfällen dorthin vermittelt.

Zudem schließt die Stadt mit sofortiger Wirkung alle öffentlichen Einrichtungen wie CCS, Ottilienbad, Tierpark, alle Museen, Musikschule uns Volkshochschule. Mit der neuen Allgemeinverfügung werden die Auflagen und Bestimmungen für Veranstaltungen restriktiver. Damit sind jetzt alle Veranstaltungen - ob öffentlich oder privat - unabhängig von der Personenzahl untersagt. Für Restaurants, Bars oder das Kino gelten verschärfte Regelungen. Sie müssen ihre Gästezahl auf jeweils die Hälfte der Kapazität, maximal aber 45 Personen, zurückschrauben, die Tischabstände auf mindestens einen Meter vergrößern und die Personendaten der Besucher erfassen. Im Cineplex-Kino wird fortan nur noch jeder zweite Sitzplatz verkauft.

Ab Dienstag bleiben wie in ganz Thüringen auch in Suhl alle Schulen und Kindereinrichtungen geschlossen. "Wir werden eine Notbetreuung der Kinder von Eltern organisieren, die in der kritischen Infrastruktur tätig sind", kündigt Knapp an. Dazu gehören etwa Polizei, Feuerwehr, Gesundheitsfürsorge, öffentliche Verwaltung, aber auch Energieversorger und Wasserverband. Der heutige Montag solle als Übergangstag verstanden werden, um alles zu regeln. "Ich bitte aber eindringlich darum, die Kinder schon am Montag zu Hause zu lassen. Das wäre der Lage angemessen", so Knapp. Er appelliere an alle Suhler, Ruhe zu bewahren und die sozialen Kontakte so weit als möglich einzuschränken: "Wir tun alles in unserer Macht stehende, die Krise zu bewältigen." vat