Irgendwie typisch für die Landesregierung: Erst sollte der kommunale Finanzausgleich (KFA) mit dem Doppelhaushalt das Kabinett passieren, dann war es doch nichts. Der KFA muss zu Neuberechnungen und für mögliche Änderungen in den Details in die Ehrenrunde. Nächste Woche soll jetzt der (Kabinetts-Schluss)Strich unter das Gesetzeswerk gesetzt werden. Ein gefundenes Fressen für die Opposition, die der Landesregierung einmal mehr „unprofessionelles Handeln“ diagnostiziert. Die Häufigkeit der Vor-und-zurück-Fälle macht eben auch die gestrige Verschiebung zur peinlichen Angelegenheit. Denn an sich ist die Verschiebung nicht sonderlich dramatisch. Auf diese eine Woche kommt es nun wirklich nicht mehr an – wenn es dabei bleibt! Und wenn damit auch wirklich „Sorgfalt vor Schnelligkeit“ geht, was die Berechnungen des KFA angeht. Was bisher im Raum stand, scheint noch nicht die ausgereifte Sorgfalt zu sein. Er hätte an denselben Kritikpunkten angesetzt, wenn er Gemeindebund-Chef wäre, räumte Gasser gestern sogar ein. Am spannendsten ist aber nach wie vor die Frage: Was kommt finanziell für die Kommunen dabei raus. Dazu mag man nach den reichlich kryptischen Äußerungen von gestern kaum einen Tipp abgeben. Nach Diezels Äußerungen wären die Detail-Änderungen für die Kommunen im wahrsten Sinn des Wortes eine Null-Nummer. Gasser könnte man dagegen auch so interpretieren, dass wirklich noch etwas nachgebessert wird. Zumal die Frage auftaucht: Kann man den Kommunen wirklich noch einmal knapp 200 Millionen Euro Kürzungen zumuten? Und: Lässt man sich im Finanzpoker vielleicht noch Spielraum, um der Fraktion ein Erfolgserlebnis zu lassen und eventuelle Rebellen noch einfangen zu können? Sicher scheint derzeit nur, dass die Revisionsklausel kommt. Die verheißt zwar 2009 neuen Ärger mit den Kommunen, aber vielleicht kann man ihn auf nach der Landtagswahl schieben. Und man wüsste schon eher, wie nachhaltig der derzeitige Aufschwung für die Landeskasse ist.