Notbetreuung Kreis legt Millionenpaket für kleine Unternehmen auf

Der Landkreis Schmalkalden-Meiningen unterstützt in der Corona-Krise kleine Unternehmen in Not mit einem Hilfspaket von einer Million Euro. Darauf verständigte sich gestern Nachmittag die Landrätin mit den Fraktionsspitzen.

 
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Meiningen - Im Landkreis Schmalkalden-Meiningen hat sich die Zahl der gemeldeten Corona-Fälle auf elf erhöht. Auch ein Zahnarzt aus Floh-Seligenthal und ein Schüler der Meininger Polizeischule sind betroffen. Die elf Fälle bestätigte gestern das Gesundheitsamt. Für den betroffenen Zahnarzt, der unter leichten Symptomen leidet, sei sofort nach der positiven Coronavirus-Testung Quarantäne angeordnet worden, so die Behörde. Alle Kontaktpersonen, darunter auch Patienten, sind ebenfalls unter Quarantäne. In Floh-Seligenthal sind mittlerweile 23 Personen in häuslicher Isolierung. Der Polizeischüler soll im Altkreis Schmalkalden wohnen.

Immer mehr Unternehmen sind von der Corona-Krise betroffen, die meisten Geschäfte haben geschlossen, auch die Friseure, ebenso die Gaststätten. Landrätin Peggy Greiser (parteilos) hat gestern Nachmittag in einem Krisengespräch mit den Fraktionschefs ein Hilfspaket mit einem Volumen von einer Million Euro auf den Weg gebracht. Kleine Firmen in Not mit bis zu 20 Beschäftigten sollen so schnell und unbürokratisch eine Soforthilfe erhalten.

Der finanzielle Zuschuss wird nach der Mitarbeiterzahl gestaffelt.

Maximal 3000 Euro erhalten Betriebe mit bis zu drei Beschäftigten.

Bis zu 5000 Euro können Firmen mit vier oder fünf Mitarbeitern beantragen.

Ein Zuschuss von bis zu 7500 Euro wird Unternehmen mit bis zu zehn Mitarbeitern gewährt.

Der Höchstbetrag von bis zu 10.000 Euro ist für Firmen zwischen 11 und 20 Mitarbeitern vorgesehen.

Details zum Verfahren und der Antragstellung sollen heute bekannt gegeben werden.

40 betreute Kita-Kinder

Etwa 40 Kinder werden gegenwärtig in den Meininger Kindergärten notbetreut. "Die Zahl schwankt leicht", sagte Bürgermeister Fabian Giesder. Inzwischen seien auch die Einrichtungen in Henneberg, Rippershausen und Sülzfeld für die Notbetreuung wieder geöffnet worden, weil in diesen Orten ein Bedarf an Betreuung gemeldet wurde. Geschlossen seien im Moment die Kitas in Dreißigacker, Wallbach und Stepfershausen. Die Notbetreuung wird für Eltern gewährleistet, die im Gesundheitswesen und in der Pflege arbeiten. Dazu zählen auch Eltern, die Heil- oder Reha-Behandlungen nach ärztlicher Verschreibung vornehmen. Berufstätige mit Verantwortung für die öffentliche Sicherheit gehören ebenso dazu, auch Mitarbeiter der Gefängnisse und der freiwilligen Feuerwehr (in den Dienstzeiten).

Wenn beide Eltern in der kritischen Infrastruktur arbeiten (wie in der Wasser- und Energieversorgung, dem Personenverkehr, der Lebensmittelversorgung) und zugleich zum betriebsnotwendigen Personal gehören, erhalten sie ebenfalls eine Notbetreuung für ihre Kinder. Nach Auskunft der Stadtverwaltung müssen die Eltern eine Arbeitgeberbescheinigung vorlegen.

Sechs neue Fälle

Bei den sechs neu hinzugekommenen Corona-Fällen im Landkreis Schmalkalden-Meiningen handelt es sich laut Landratsamt um Personen, die allesamt in den letzten Tagen aus Risikogebieten zurückgekehrt sind und nur geringfügige Symptome ohne schwere Beeinträchtigungen zeigen. Alle befinden sich derzeit in strenger häuslicher Quarantäne, das Gesundheitsamt ermittelt Kontaktpersonen. Bei 70 Personen aus dem Landkreis gibt es derzeit den Verdacht einer Ansteckung.

WBG gibt Mietaufschub

Die Meininger Wochnungsbaugesllschaft (WBG) gewährt krisengeschüttelten Unternehmen auf Antrag einen Aufschub ihrer Mietzahlungen. Das kündigten Bürgermeister Fabian Giesder und Stadtwerke-Geschäftsführer Rolf Hagelstange an. Die WBG ist eine Tochter der Stadtwerke. Das Kommunalunternehmen kommt betroffenen Meininger Unternehmen ebenfalls entgegen und stundet Abschläge für Strom, Wasser, Gas und Wärme ( wir berichteten ). "Wir werden tun, was wir tun können, um unsere Unternehmen zu unterstützen", kündigte Giesder an. Mit den Fraktionschefs des Stadtrates sei er sich einig, dass die Stadt als Gesellschafter auch den Stadtwerken für den Fall der Fälle rasch eine Liquiditätshilfe bereitstellen werde.

Heute Wochenmarkt

Trotz immer weiter um sich greifender Vorsichtsmaßnahmen findet der Meininger Wochenmarkt heute statt. Es sollen sich sogar zusätzliche Anbieter für einen Stand in der Theaterstadt angemeldet haben, hieß es.

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