Er war ein sogenannter "herrenloser". So bezeichnet das Amtsdeutsch Wasserspeicher, die nach der Wende so richtig niemandem gehörten. Seit Juni 2019 ist die Thüringer Fernwasserversorgung per Gesetz für die Unterhaltung von 61 solcher herrenloser Speicher zuständig - darunter eben auch für die Stauanlage Grimmelbach. Die war zu DDR-Zeiten von der LPG gebaut worden - ein Wasserspeicher für umliegende landwirtschaftliche Flächen und "zugleich liebäugelte man auch mit Naherholung", erinnert sich Dr. Aribert Bach, ehemaliger Chef der Agrarhöfe. Ein schlimmes Dürrejahr in den Siebzigern und der gewünschte Anbau von Erdbeeren und anderem sollen wohl den Ausschlag gegeben haben, dass man den Grimmelbach so anstaute. Kartoffelfelder seien aus ihm bewässert worden, erinnern sich Anwohner aus der Erbsmühle. Die Thüringer Fernwasserversorgung fand Aufzeichnungen, dass die Anlage 1980 in den Probestau gegangen ist.