Eine herkömmliche Desinfektion mittels UVC-Licht aus bekannten Leuchtstoffröhren (Niederdruck-Quecksilber-Röhren) wird aktuell zur Bekämpfung Corona-Infektionen allerorts wieder und "neu erfunden". Der bahnbrechende Vorteil eines Einsatzes von UVC-LEDs hingegen läge im Vergleich dazu in der höheren Desinfektionswirksamkeit der verwendeten Emissionswellenlängen gegenüber klassischen Quecksilberstrahlern, im Ausschluss von giftiger Ozonbildung, in der mechanischen Stabilität dieser Lichttechnik. Im Falle eines Unfalles des Fahrzeuges werde die Gefahr durch Splitter für Patient und Betreuung ausgeschlossen. Es werde damit auch keine gefährlichen, giftigen Quecksilberverbindungen freigesetzt, heißt es in der Presseinformation.
"Die innovativen Lösungen von Binz haben immer einen Praxisbezug. Unser Team arbeitet daran, vorhandene Lösungen zu erweitern, zu ergänzen oder ganz neu zu denken. So optimieren wir Kosten-Nutzen-Verhältnisse. Gemeinsam mit der wissenschaftlichen Expertise vom Fraunhofer IOSB-AST in Ilmenau ist uns mit dem neuen Desinfektionssystem ein wichtiger Baustein für ein sicheres und effizientes Rettungswesen gelungen", so Cathrin Wilhelm, geschäftsführende Gesellschafterin der Binz Ambulance- und Umwelttechnik GmbH.
Das Ilmenauer Unternehmen baut das neue System auf Wunsch des Kunden in seine Rettungswagen ab sofort ein; die Nachrüstung eines bestehenden Fuhrparks sei auf Anfrage möglich. Erste Bestellungen von Kunden lägen bereits vor - das erste ausgelieferte Fahrzeug mit dieser Desinfektionstechnik soll der Öffentlichkeit im Herbst ebenfalls präsentiert werden.
Professor Andreas Wenzel, Gruppenleiter Eingebettete Systeme am Fraunhofer IOSB-AST dazu: "Seit 2017 arbeiten wir zusammen mit der Binz Ambulance- und Umwelttechnik GmbH an dieser neuartigen, wegweisenden Desinfektionslösung für Rettungswagen auf Basis von UVC-LEDs. Umso mehr freuen wir uns, in diesem Jahr gemeinsam die Marktreife erreicht zu haben, die einen echten Mehrwert gerade in Corona-Zeiten bietet".
Die Binz Ambulance- und Umwelttechnik GmbH zählt nach eigenen Angaben zu den führenden Unternehmen im Sonderfahrzeugbau in Deutschland. Hergestellt werden Rettungswagen (RTW, KTW, NEF), Polizei- und andere Behördenfahrzeuge (BOS), Einsatzleitwagen für Feuerwehren und mobile Medizintechnik für militärische Einsätze
Das Ilmenauer Unternehmen wurde 2015 von einem deutschen Konsortium erworben und seither konsequent zum Technologieführer im Sonderfahrzeugbau ausgebaut. Binz beschäftigt rund 200 Mitarbeiter und erwirtschaftete in 2019 einen Umsatz von 40 Millionen Euro. Das Unternehmen ist aktiv auf der Suche nach engagierter, innovativer Verstärkung des Teams.