Suhl Stoffe, Schmuck und Klimbim

Kristin Albert

Neben den vielen Mitmachangeboten des Leserfestes sind vor allem der Kinderflohmarkt und der Stoffwechsel und Kreativ-Markt Besuchermagneten. Die Mischung aus Alt und Neu kommt an.

 
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Suhl/St. Kilian - "Einige unserer Playmobilfiguren gibt es schon gar nicht mehr im Handel", preist Torsten Roeder die Spielsachen seines Sohnes Eric an. "Die sind knapp zehn Jahre alt. Damit sind sie quasi Raritäten." Der Meininger kennt den Wert seiner Schätze genau. Ebay-Kleinanzeigen sei Dank, weiß er, was er verlangen kann. "Handeln ist aber selbstverständlich erlaubt", meint der versierte Verkäufer. Schließlich gehöre das dazu.

Und seine Verkaufsstrategie geht auf. Immer wieder tummeln sich zahlreiche Kaufinteressenten vor dem Tisch des Vater-Sohn-Gespanns. "Es war jetzt an der Zeit, dass einmal aussortiert wird", erklärt Torsten Roeder die Beweggründe für die Teilnahme am Kinderflohmarkt. "Irgendwann stand so viel im Zimmer, dass man das Bett nicht mehr gefunden hat." Eric aber hat noch einen anderen Grund, seine Habseligkeiten zu verscherbeln. Der Elfjährige möchte sich eine Playstation 4 kaufen. "Für manche Dinge muss man eben ein bisschen sparen", richtet sich Torsten Roeder an den Filius.

Auch die kleine Johanna hat ein Platzproblem in ihrem Zimmer. Das Spielzeug stapelt sich. Vor einem Jahr kam dann noch ein Brüderchen dazu. Ein Grund mehr, ordentlich auszumisten. Da der kleine Mann nicht viel mit Johannas Mädchen-Kram anfangen kann, hat die Sechsjährige nun kurzen Prozess gemacht. "Was nicht mehr gebraucht wird, kommt weg", meint die Suhlerin energisch. Gesagt, getan. Für Barbie und Co. sind im Nu kleine Käufer, oder besser Käuferinnen, gefunden.

Ähnlich wie Johanna sieht das die 19-jährige Michelle Lebruschka. Nur hat sie keine Spielsachen zu verkaufen, sondern Kleidung. "Ich beginne im Oktober ein duales Studium in Erfurt", erzählt die junge Suhlerin. "Damit ich nicht so viele Sachen beim Umziehen von A nach B schleppen muss, verkaufe ich heute einiges." Die 19-Jährige ist jedoch nicht auf dem Kinderflohmarkt auf dem Parkplatz des Verlagsgebäudes zu finden. Sie hat einen Stand auf dem Stoffwechsel und Kreativ-Markt in der Kantine.

Und dort wird nicht nur Secondhand-Kleidung angeboten. Auch Selbstgemachtes, Schmuck und Hundehalsbänder warten hier auf einen Abnehmer. Besonders die handgefertigten Schmuckstücke von Anni Juckoff haben es den Besuchern des Leserfestes angetan. Mit leuchtenden Augen betrachten sie Ringe, Ketten und Ohrstecker. Alles glitzert und funkelt. Selbst Frau Elster hätte hier ihre hellste Freude daran. "Nach dem Motto: 'Mach dich schmuck' stelle ich seit einem Jahr Modeschmuck und Accessoires im Nebenerwerb her", verrät die 25-jährige Saalfelderin. "Ich studiere Medizintechnik an der TU-Ilmenau und brauche das als kreativen Ausgleich."

Nachhaltige Unikate

Ebenso wie Anni Juckoff betreibt auch Ulrike Bachmann aus Meiningen ihren Stand nebenberuflich. Hübsch aufgereiht, sitzt Stofftier für Stofftier in zwei alten Koffern. "Jedes Tier ist ein Unikat", erklärt die Mutter von drei Kindern. "Ich verwende dafür alte Stoffreste. Die Füllung ist aus Kammwolle." Ihr sei es wichtig nachhaltig zu arbeiten, betont Ulrike Bachmann. Ihrer Meinung nach gebe es einfach zu viel Spielzeug, das keinen Wert habe. Recht hat sie. Die handgemachten Häschen, Bären und Puppen sind schon etwas ganz Besonderes. Das finden auch die kleinen Besucher. Immer wieder schleichen sie um den Verkaufsstand der Meiningerin. Und so manch Steppke kann Mama und Papa sogar überzeugen, dass Portemonnaie zu öffnen.

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